Durch den angedrohten Streik bei NetEnt sowie einer angesetzten Gerichtsverhandlung im Zuge der entlassenden Mitarbeiter kam es zu massiver Kritik an der Übernahme von Evolution und NetEnt. Am 17.12.2020 konnten beiden Seiten endlich eine Einigung erzielen: Dabei hat die Gewerkschaftsvertretung General Workers’ Union – GWU Malta mehrere Arbeitsplätze sichern können und erfolgreich ein verbessertes Abfindungsangebot für Mitarbeiter des iGaming-Unternehmens NetEnt ausgehandelt. Diese hatten nach der Übernahme durch den schwedischen Glücksspielriesen Evolution Gaming Group nach Ansicht der Gewerkschaft unrechtmäßig ihren Arbeitsplatz verloren.

GWU – Erfolge im Arbeitskampf

Anfang Dezember sah es noch nicht nach einem guten Ende für die gekündigten Angestellten von NetEnt in Qormi aus. Durch die Fusion mit Evolution sollen Kosten gesenkt und Ressourcen geteilt werden. Hierbei stand ganz oben auf der Agenda, das NetEnt Live Casino zu schließen. Das kam für viele überraschend, zumal der Provider hinter Playtech und Evolution in Europa klar die Nummer drei war, doch hier sehen die Entscheidungsträger das größte Einsparungspotenzial. Mit über 300 Kündigungen wurde das neue Zeitalter der NetEnt Mitarbeiter Anfang Dezember eingeläutet, die selbstverständlich geschockt waren.

Alle betroffenen Angestellten haben daraufhin ein nach Meinung der Gewerkschaftsvertreter zu schlechtes Angebot erhalten. Dieses hat obendrein ein durch das Unternehmen ausgesuchter Angestellter ausgehandelt, was nicht rechtens ist. Demzufolge klagte die GWU und hat nun mehrere Arbeitsplätze gesichert. Nach Beratungen mit der maltesischen Gewerkschaft hat die Evolution Gaming Group am 17.12.20 zugestimmt, mindestens 40 Mitarbeitern innerhalb der nächsten Wochen eine alternative Beschäftigung innerhalb der Unternehmensgruppe anzubieten.

Unterlassungsverfügung der Gerwerkschaft gegen NetEnt vor Gericht akzeptiert

Als Vertreter der Mehrheit aller NetEnt-Beschäftigten in Malta hatte die General Workers’ bereits zuvor einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung vor dem maltesischen Obersten Gericht gestellt. Damit sollte das Unternehmen daran gehindert werden, betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen und Arbeitsverhältnisse zu beenden. Der maltesische First Hall, Civil Court hat die einstweilige Verfügung der Gewerkschaft vorläufig zugelassen.

Das hat zu einer neuen Vereinbarung zwischen den Parteien geführt, in der die GWU eine Verbesserung des zuvor mit einem Arbeitnehmervertreter ausgehandelten Abfindungsangebots erwirken konnte. So wird jeder betroffene Mitarbeiter eine zusätzliche Zahlung von 750 Euro erhalten. Zu den weiteren Punkten gehören eine bessere Absicherung von Mitarbeitern, die sich derzeit im Mutterschaftsurlaub befinden, und die Verfügbarkeit des betrieblichen Krankenversicherungspakets für betroffene Arbeitnehmer.

Im Anschluss an die Verhandlungen mit der GWU hat Evolution Gaming Group zugesagt, in den kommenden Wochen wenigstens 40 Angestellten einen anderen Arbeitsplatz anzubieten. Für weitere 60 Mitarbeiter sollen von Glücksspiel- und Finanzdienstleistern in Malta Arbeitsplätze geschaffen werden. Die GWU sieht dies als Beweis für die Nachhaltigkeit des Sektors und für das Engagement des Dachverbandes der Arbeitnehmer bei der Förderung von qualifizierten Arbeitsplätzen behilflich zu sein.

Betroffene NetEnt Angestellte stimmen Abfindungsangebot zu

Für viele der Mitarbeiter, die durch die Übernahme ihren Job verlieren, werden sich in Malta neue Chancen ergeben, im Gaming-Bereich unterzukommen. Gerade im Bereich Live Casino expandiert die Branche aktuell in alle Richtungen. Fast alle Betreiber rüsten auf und suchen nach erfahrenen neuen Kräften. Daher ist damit zu rechnen, dass viele bekannte Gesichter unter den Live Dealern von NetEnt in anderen Studios bald wieder zu sehen sind. Ansonsten gab die General Workers’ Union bekannt, dass die von den Entlassungen betroffenen Gewerkschaftsmitglieder, die durch die Umstrukturierung im Glücksspielsektor ihren Job verlieren, das überarbeitete Abfindungsangebot mit überwältigender Mehrheit angenommen haben.

Die Verhandlungen, für die Malta Gewerkschaft GWU führten begleitet durch die juristische Unterstützung von Aron Mifsud Bonnici der Generalsekretär Josef Bugeja sowie der stellvertretende Generalsekretär Kevin Camilleri und Sektionssekretärin Riccarda Darmanin. Im Rahmen der Pressemitteilung erklärte hierzu der Generalsekretär der GWO Folgendes: „Die Verhandlungen waren sehr intensiv und sind von beiden Seiten mit Entschlossenheit geführt wurden. Wir haben Arbeitsplätze gerettet, soweit das möglich war. Außerdem haben wir sichergestellt, dass alle, die entlassen werden, eine angemessene Abfindung erhalten.“ In diesem Zusammenhang drückte Aron Mifsud Bonnici seinen Dank an den CEO von Evolution, Martin Carlsund, und den Rechtsberater des Unternehmens, Paul Gonzi, aus, die zu einer zufriedenstellenden Einigung beigetragen haben.

Die GWU Malta hat am 17.12.2020 offiziell die gerichtliche Verfügung zurückgezogen, womit der Rechts- und Arbeitskampf gegen die Entlassungen im Rahmen der NetEnt Evolution Übernahme beigelegt ist.

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