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Bei Playtech droht eine Aktionärsrevolte aufgrund der überfälligen Ernennung eines neuen Vorstandsvorsitzenden! (Bild von playtech.com)

Das britische Tageszeitung The Times hat im Februar 2021 eine Meldung zur aktuellen Lage beim Playtech Konzern veröffentlicht, die prekäre Informationen enthält. Demnach sieht sich das börsennotierte Unternehmen mit einer Aktionärsrevolte konfrontiert, bei der es um die Frage geht, wie das Unternehmen die Nachfolge nach dem Abgang von Alan Jackson als Chairman im vergangenen Jahr geregelt hat. Hintergrund ist der Versuch der provisorischen Vorsitzenden des Glücksspielkonzerns, sich den Posten dauerhaft zu sichern. Ein Hauptaktionär hat gegenüber der Times erklärt, dass Claire Milne die Idee im November eingebracht hat und dies ist bei einigen der Top-Investoren nicht gut angekommen. Dennoch hat sie den Vorstand weiterhin bearbeitet, um die Position auch in Zukunft begleiten zu können.

Corona-Pandemie verzögert Vorstandsentscheidung

The Times berichtet, dass die Aktionäre des FTSE250 Technologiekonzerns unglücklich darüber sind, dass der Vorstand von Playtech die Suche nach Jacksons Nachfolger im vergangenen Mai ausgesetzt hat – ein Schritt, der dazu führte, dass Claire Milne ihre Rolle als Interimsvorsitzende des Unternehmens verlängerte. Der Konzern hat allerdings versichert, dass der Vorstand nach Abschluss des Auswahlverfahrens einen neuen regulären Vorsitzenden ernennen wird.

Gleichzeitig hat Playtech erklärt, dass die Suche nach Kandidaten für die Nachfolge von Alan Jackson im Jahr 2020 aufgrund außerordentlicher Umstände vorübergehend ausgesetzt werden musste. Als Begründung gab das Unternehmen an, dass die üblichen Verwaltungsprozeduren durch die erheblichen Einschränkungen und Restriktionen der Corona-Pandemie nicht eingehalten werden konnten. Es ist jedoch von Anfang vorgesehen, sobald der Auswahlprozess abgeschlossen ist, einen neuen Vorstandsvorsitzenden ins Amt zu heben.

Playtech Interimslösung im Fadenkreuz der Aktionäre

Im Mai 2020 hat der Playtech Vorstand gezwungener Maßen Claire Milne zur Interimsvorsitzenden ernannt. Die Ernennung wurde mit dem Abschluss der Jahreshauptversammlung des Unternehmens am 20. Mai 2020 wirksam. Damit hat sie die Nachfolge von Alan Jackson übernommen, der zuvor angedeutet hatte, dass er sich bei der Hauptversammlung nicht zur Wiederwahl stellen würde und daher unmittelbar vor der Versammlung aus dem Vorstand ausgeschieden ist. Payltech hatte entsprechend keine Möglichkeit mehr, schnell zu reagieren, um einen geeigneten Kandidaten einzusetzen.

Daraufhin wurde die seit Juli 2016 als Non-Executive Director von Playtech tätige und in der Funktion als Vorsitzende des Risikoausschusses sowie Mitglied des Vergütungs- und Ernennungsausschusses Claire Milne vorübergehend ins Amt berufen. Die Rekrutierung eines neuen Vorsitzenden befand sich zu jederzeit bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, doch da hatte noch niemand mit den globalen Auswirkungen der Pandemie gerechnet. Dennoch stehen laut Aussage eines Großaktionärs zahlreiche Investoren der Idee, Claire Milne als Vorsitzende einzusetzen, skeptisch gegenüber.

Die Times bezieht sich auf folgende Aussage: „Dieser Konzern braucht jemanden von außen. Claire Milne hat einen guten regulatorischen Hintergrund, aber dieses Unternehmen braucht eine Führungskraft, die vom Management und der Investorengemeinschaft respektiert wird. Es braucht jemanden, der Gaming-Expertise hat und das Zeug dazu hat, das Management zur Verantwortung zu ziehen.“

Herausfordernde Zeit für Playtech

Viele Geschäftsbereiche konnten nach anfänglichen Umsatzverlusten im ersten Halbjahr 2020 wieder ein Umsatzplus erzielen. Das Playtech Live Casino sowie auch die Slots laufen sensationell und die Snaitech Wettbüros in Italien haben ebenfalls die Corona-Krise überstanden. Dennoch fehlt es Großaktionären an Erfahrung in der Unternehmensspitze. Die Zeitung The Times berichtet darüber hinaus, dass mehrere Investoren über das Versäumnis der Unternehmensführung im Hinblick auf die Ernennung eines hochkarätigen Vorsitzenden in einer kritischen Phase für das Unternehmen sehr frustriert sind. In dieser herausfordernden Zeit wird eine erfahrene Führungspersönlichkeit benötigt, um Playtech gegenüber der Investorengemeinschaft zu vertreten.

Darüber hinaus war Milne damit beauftragt worden, eine interne Überprüfung von Playtechs Compliance-Versäumnissen im Zusammenhang mit der nicht mehr existierenden B2C-Tochter PT Entertainment Services (PTES), der ehemaligen Betreibergesellschaft der Marken TitanBet und Winner.co.uk, zu leiten. Wegen schwerwiegender Versäumnisse bei der Kundenbetreuung wurde das Unternehmen von der UK Gambling Commission (UKGC) zu einer Geldstrafe von 3,5 Millionen Pfund verurteilt.

Der US-Investor Jason Ader, der über den New Yorker Investmentfonds SpringOwl gut 5 Prozent der Playtech-Anteile hält, äußerte offen seine Frustration. „Wir unterstützen Claire Milne nicht als zukünftige Vorsitzende von Playtech. Wir glauben, dass es bessere Kandidaten gibt, um dieses Unternehmen in die US-Glücksspielmärkte zu führen und es bei seinen verschiedenen Unternehmungen im Laufe des nächsten Jahrzehnts zu leiten.“

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