William Hill

Zeitplan für die Übernahme von William Hill durch Caesars Entertainment Incorporated verzögert sich! (Bild von williamhillinternational.com)

Im Vereinigten Königreich wurde die endgültige Genehmigung des Deals zwischen dem amerikanischen Casino-Betreiber Caesars Entertainment Incorporated und William Hill nicht wie geplant Anfang April 2021 vollzogen. Der Las Vegas Konzern muss sich wohl auf Gegenwind einstellen beim bisher geschmeidig geplanten Kauf des Sportwetten-Riesen William Hill mit zahlreichen Online und Live Casinos. Aktuell ist von einer Verschiebung die Rede, die den Abschluss bis zur nächsten Woche in Aussicht stellt. Einem Bericht der Zeitung Daily Mail vom Samstag zufolge hatten sich die beiden Unternehmen im September auf das 2,9 Milliarden Pfund (4 Milliarden Dollar) schwere Arrangement geeinigt. Darin heißt es, dass beide Parteien eigentlich bereits bis Ende März durch eine Anhörung vor dem Londoner Wirtschafts- und Eigentumsgericht das Übernahmeverfahren abschließen wollten.

William Hill Deal in der Warteschleife

Bis zum Abschluss bleibt vorerst alles wie gehabt. Anschließend wird das Abkommen zwischen William Hill und Caesars Entertainment Incorporated, dem amerikanischen Konzern voraussichtlich die Kontrolle über rund 1.400 terrestrische Wettshops in ganz Großbritannien sowie die Online-Sportwetten und Casino Domains WilliamHill.com und MrGreen.com geben. Doch einige Aktionäre können sich mit der Übernahme längst nicht anfreunden. Das britische Traditionsunternehmen ist immerhin fast ein Jahrhundert im Geschäft und pflegt somit eine lange Historie.

Derzeit scheint der anvisierte Zeitplan des Kaufs Berichten zufolge über den Haufen geworfen worden zu sein, nachdem einzelne amerikanische Hedgefonds Investoren an den Vorstand von William Hill geschrieben haben und argumentieren, dass die Aktionäre nicht genügend Informationen erhalten haben, als diese im November für die Übernahme stimmten. HBK Capital Management und GWM Asset Management besitzen angeblich zusammen rund 11 Prozent des Aktienkapitals des in London notierten Buchmachers und Casino Anbieters und haben bereits angekündigt, dass sie die geplante Fusion anfechten werden.

Mangelnde Informationen im Übernahmeverfahren

Die Zeitung Financial Times erklärte in ihrem Bericht vom Dienstag, dass die beteiligte Investmentfirma GWM Asset Management glaubhafte Ansichten vertritt, die durchaus an der Rechtmäßigkeit des Angebots zweifeln lassen. Im Detail heißt es, dass die geplante Fusion „gegen den Geist des britischen Übernahmekodex“ verstoße, weil der Vorstand des britischen Glücksspielunternehmens es versäumt habe, „potenziell bedeutende“ Details über die Zukunftsaussichten seines in den USA ansässigen Geschäfts William Hill US, offenzulegen. Der Investor erklärte außerdem, dass der aktuelle Fusions-Deal Caesars Entertainment Incorporated das Recht geben würde, dieses lukrative Unternehmen zu behalten, sollte eine andere Partei versuchen, andere Teile des britischen Buchmachers zu erwerben.

Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass Caesars und William Hill seit Längerem eine Kooperation auf dem US-Markt pflegen, wobei es hierbei hauptsächlich um die Wettbranche geht. Bei einem neuen Eigner würde der amerikanische Glücksspielkonzern mit Sicherheit die Partnerschaft kündigen, was einen totalen Einbruch des US-Geschäfts für William Hill bedeuten würde. Unter dieser Maßgabe ist die Übernahme von anderen Konzernen ohnehin kaum vorstellbar, da gerade das florierende USA-Business der Interessenten weckt.

William Hill droht in Europa die Zerschlagung

Darüber hinaus soll der Hedge Fond erklärt haben, dass bei Kenntnis dieser wesentlichen Informationen zum Übernahmeangebot möglicherweise die Aktionäre ganz anders abgestimmt hätten. In einem solchen Fall sei es möglich gewesen, dass William Hill zu einem höheren Preis an eine andere Partei verkauft und somit der Gewinn gesteigert worden wäre. Die Financial Times berichtete hierzu, dass der Wert von Glücksspiel-Aktien in den letzten Jahren dramatisch gestiegen ist, insbesondere nachdem das Online-Geschäft während der Coronavirus-Pandemie einen Aufschwung erlebte.

Explizit geht das Fachmagazin auf den Markt in den USA ein, der nach erst der im Jahr 2018 erfolgten Aufhebung des früheren Verbots von Online-Glücksspiel, das an den Professional and Amateur Sports Protection Act (PASPA) geknüpft war, rapide zugenommen hat. Berichten zufolge wurde HBK Capital Management dazu angehalten, „zu glauben, dass kein alternatives Angebot für William Hill jemals möglich sein würde”, trotz des gescheiterten 2,9 Milliarden Pfund schweren Barangebots der globalen alternativen Investmentfirma Apollo Global Management Incorporated im letzten Jahr.

Angeblich wurde außerdem bekannt gegeben, dass das Unternehmen unglücklich darüber ist, dass die derzeitige Vereinbarung der Caesars Entertainment Corporation die Möglichkeit gibt, die Zerschlagung von William Hill maßgeblich zu steuern. Hierbei geht es in erster Linie darum, dass sich Caesars angeblich das Recht gesichert hat bis zu sechs Kaufinteressenten zu benennen, die in Frage kommen, um die Anteile William Hill zu kaufen, die nichts mit dem US-Geschäft zu tun haben. Das bezieht sich auf die Wettportale und Online Live Casinos William Hill und Mr. Green in Europa sowie die Wettbüros in Großbritannien.

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