Der jährliche Bericht von Entain gibt Aufschluss über die laufenden Bemühungen des Betreibers von bwin, CasinoClub, Ladbrokes oder Party Casino um Nachhaltigkeit. Neben den großen Fortschritten in diesem essenziellen Bereich hinkt der Anbieter für Sportwetten und Online Casinos aber beim Lohngefälle zwischen Männern und Frauen hinterher. Der Glücksspielkonzern hat in dieser Sparte rückläufige Werte vorzuweisen und hat von einem ausgeglichenen Verhältnis Frauen und Männer aus dem Jahr 2019 bis 2022 rund 5 Prozent Übergewicht an Männern vorzuweisen. Lobend zu erwähnen ist der engagierten Ansatz im letzten Jahr in Bezug auf die soziale Verantwortung des Unternehmens, der durch die erste Entain Sustain-Veranstaltung im November gekrönt wurde.
Entain: Fortschritte bei der Nachhaltigkeit nehmen zu
Im vergangenen Jahr investierte das Unternehmen fast 17 Million Dollar in die Förderung von Kampagnen für sicheres Wetten und Glücksspiel und testete sein Programm Advanced Responsibility & Care (ARC), das Technologien einsetzt, um proaktiv einzugreifen und spielbezogene Gefahren zu verhindern. Das ins Leben gerufene Tool ACR ist vor allem auch dafür vorgesehen, den ständig wachsenden Anforderungen in den verschiedenen Märkten gerecht zu werden. Ziel ist es, Spieler vor Spielsucht zu bewahren und hierfür ist die Früherkennung das beste Mittel. Spieler, die über ihren Mitteln online spielen herauszufiltern, ist von großer Bedeutung, wenn es um nachhaltigen Spielerschutz geht.
Dem Bericht des Unternehmens zufolge hat das neue System ARC in den ersten Versuchen eine Genauigkeit von 80 Prozent bei der Risikobewertung erreicht. Damit lässt sich doch schon mal gut arbeiten. Das Tool folgt anderen Anbietern wie dem österreichischen Unternehmen Neccton, was mit seiner Mentor-Software basierend auf KI-Technologie versucht, Gefahren frühzeitig zu erkennen und Spieler darüber in Kenntnis zu setzen. Unternehmen wie Lotto Hessen und auch Novomatic arbeiten damit bereits. Entain hat sich mit ACR dazu entschlossen, selbst aktiv zu werden, um die vielen Casino Seiten sowie Wettplattformen entsprechend sicher zu gestalten.
Die Entain-Stiftung hat außerdem 100 Millionen Pfund für gute Zwecke zur Verfügung gestellt, die über einen Zeitraum von fünf Jahren verteilt werden sollen. Diese Organisation ist neben der Entain Foundation US das wichtigste Mittel, mit dem Entain zu Wohltätigkeits- und Sozialprogrammen sowie zum Breitensport beiträgt. Auf Seite wie bwin oder Coral sind die Partnerschaften meist im Footer aufgeführt. Hierüber werden aber auch Mittel verfügbar gemacht, um Organisationen zu unterstützten, die sich dem Spielerschutz und Hilfe bei Glücksspielsucht verschrieben haben.
Entain CEO Jette Nygaard-Andersen hat sich wie folgt zur Spielerschutzsoftware ACR geäußert: „ARC verwendet hoch entwickelte Algorithmen, die anhand von 26 verschiedenen Schutzmerkmalen Anzeichen von Risiken erkennen und bei Bedarf eingreifen, um mit dem Kunden zu interagieren. Außerdem wird der Spielbetrieb modifiziert, zum Beispiel durch die Begrenzung der Einsätze oder die Verlangsamung des Spielverlaufs und die Unterbindung von Marketingaktivitäten.“
Wie bewerten die Mitarbeiter das Unternehmen
Entain hat sich dazu verpflichtet, Forschungs- und Aufklärungsprogramme zum Thema Glücksspiel zu finanzieren. Damit kommt der angesagte Betreiber von namhaften Live Casinos sowie Buchmacher-Seiten seinem Auftrag nach, etwas an die Gesellschaft zurückzugeben. Aber während der Glücksspielanbieter beträchtliche Ressourcen für den Schutz seiner Kunden und für Spenden für wohltätige Zwecke einsetzt, stellt sich auch die Frage, was die mehr als 25.000 Mitarbeiter von Entain von der Unternehmenskultur halten. Nach Angaben von Entain sind die eigenen Angestellten ziemlich zufrieden. Der Betreiber meldet eine Mitarbeiterzufriedenheit in Höhe von 87 Prozent, was das Wohlbefinden betrifft.
Auf solchen Werten lässt sich aufbauen. Darüber hinaus hat Entain Änderungen in seinem Vorstand vorgenommen und Robert Hoskin zum Chief Governance Officer ernannt und erklärt, die Unternehmensführung weiter diversifizieren zu wollen. Zum Thema Vielfalt möchten wir an dieser Stelle kurz auf den Bericht des Unternehmens zum geschlechtsspezifischen Lohngefälle eingehen. Was nicht jedem gefallen dürfte, ist die Tatsache, dass es kaum Fortschritte beim geschlechtsspezifischen Lohngefälle gibt. Bei diesem Punkt tritt Entain mehr oder weniger auf der Stelle.
Der Frauenanteil bei Entain liegt bei etwa 45 Prozent und ist damit im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. Im Jahr 2020 machten Frauen 48 Prozent der Belegschaft aus, während sie 2019 noch 50 Prozent ausmachten. Das durchschnittliche Stundenlohngefälle lag bei 5,3 Prozent, eine Verbesserung gegenüber 7,1 Prozent im Jahr 2020, aber ein Anstieg gegenüber 4 Prozent im Jahr 2019. Der Unterschied bei den Bonuszahlungen zwischen männlichen und weiblichen Arbeitnehmern stieg im Durchschnitt auf 60 Prozent, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 13 Prozent von 2020 und den 36 Prozent von 2019.
Ausgehend von diesen Zahlen scheint Entain bei der Beseitigung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles kaum Fortschritte gemacht zu haben, und das trotz seiner nicht unbeträchtlichen Bemühungen. Allerdings ist hierbei auch zu erwähnen, dass im Corona-Zeitraum viele Maßnahmen noch nicht greifen konnten, weshalb in den kommenden Monaten die Werte besser aussehen sollten.
Mehr Frauenpower für Entain
Das Glücksspiel ist eine von Männern dominierte Branche, aber das Unternehmen hat versucht, mehr Frauen an Bord zu holen und ihnen zum Erfolg zu verhelfen. Hierzu gibt es verschiedene Programme, darunter Women@Entain, ein internes Netzwerk, in dem die weiblichen Mitarbeiter des Unternehmens zusammenkommen und voneinander lernen können. Das vielleicht größte Signal, dass sich Entain der Vielfalt und Integration verschrieben hat, war jedoch die Ernennung der dänischen Geschäftsfrau Nygaard-Andersen zur CEO nach dem Ausscheiden von Shay Segev. Nygaard-Andersen haben wir bereits in einem Kommentar gehört und Sie wird sicher den Spielerschutz weiter vorantreiben und das Geschlechterverhältnis in einer vertretbaren Balance zu halten.
Mit Blick auf den Bericht über das geschlechtsspezifische Lohngefälle bei Entain zeigte sich Nygaard-Andersen optimistisch und kommentierte die Zahlen mit folgenden Worten: „Wir freuen uns, berichten zu können, dass unser mittleres Stundenlohngefälle von 7,1 Prozent auf 5,3 Prozent gesunken ist und damit deutlich unter dem nationalen Durchschnitt von 15,4 Prozent liegt. Dies spiegelt die Geschlechterparität in unserem Einzelhandelsgeschäft wider, wo 54 Prozent der Kolleginnen und Kollegen weiblich sind. Obwohl uns dies ermutigt, sehen wir nichts als selbstverständlich an und haben Programme und Maßnahmen wie EnTrain und Women@Entain eingeführt, die uns helfen werden, diesen Weg weiterzugehen. Dieser Ansatz für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion ist für unser Ziel, die interaktive Unterhaltung bei Wetten und Glücksspielen zu revolutionieren, unerlässlich.“
Hier geht es zum vollständigen Entain Gender Pay Gap Report 2021.
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