Die Weichen sind gestellt für eines der aufregendsten globalen Glücksspielprojekte 2021. Wie das britische Unternehmen mitteilte, übernimmt die 888 Holdings nach Genehmigung der Aufsichtsbehörden die nächsten Schritte, um die Übernahme von William Hill in Europa abzuschließen. Damit werden die Verbindungen mitten im Atlantik zum neuen Eigentümer gekappt, denn unter William Hill US betreibt Caesars Entertainment in den USA die Marke in Eigenregie. Im Rahmen der ambitionierten Ziele einer der weltweit führenden Anbieter für Online Casinos und Wettportale zu werden, setzt die namhafte Glücksspiel-Gruppe mit den drei Achten ein deutliches Ausrufezeichen gegenüber der Konkurrenz, mit der Integration von William Hill Europa.
888 Holdings William Hill Übernahme bis Anfang 2022 abgeschlossen
Die Investoren wurden am 30.11.2021 darüber informiert, dass der Glücksspielkonzern die erforderlichen Genehmigungen der Kartellbehörden und der Glücksspielbehörden erhalten hat. Damit ist 888 weiterhin auf dem besten Weg, die vollständige Kontrolle über die internationalen Vermögenswerte von William Hill außerhalb der USA im ersten Quartal des neuen Jahres zu übernehmen. Angesichts der regulatorischen Anforderungen erklärte der Konzern in seiner Pressenachricht, dass die Planung für die Integration weiter vorangetrieben wird, um das Ziel der Übernahme von William Hill im ersten Quartal 2021 zu erreichen, wobei das Unternehmen „gut vorankommt“. Damit dauert es nicht mehr lange und die besten Live Casinos um Marken wir Mr Green werden echte 888er.
Hierzu wurde Guy Cohen zum SVP Director of Integration ernannt, zuvor war er SVP Head of B2C bei dem FTSE250 notierten Unternehmen. In seiner neuen Funktion ist er weiterhin dem CEO der 888 Holdings, Itai Pazner, unterstellt, während er mit dem Führungsstab von William Hill zusammenarbeitet, um die Vorbereitungen zur Integration in die 888 Familie voranzutreiben. Ferner hat 888 sein Ziel noch einmal bekräftigt, einen Bruttoerlös von 500 Millionen Pfund durch eine Kapitalerhöhung zu erwirtschaften, die noch vor dem Abschluss der Übernahme von William Hill abgeschlossen werden soll.
CEO Itai Pazner kommentierte die Entwicklungen wie folgt in der Pressemeldung: „Diese Transaktion wird eine der weltweit führenden Gruppen für Online-Wetten und -Glücksspiel schaffen, die sich durch eine überragende Größe, eine führende Technologie, eine stärkere Diversifizierung und eine Plattform für starkes Wachstum auszeichnet, unterstützt durch ein Portfolio bekannter Marken. Die Ernennung von Guy Cohen in die wichtige Rolle des SVP, Director of Integration, stärkt unsere Führung und unser Engagement in diesem wichtigen Prozess, in dem wir das beträchtliche Fachwissen und die Talente beider Unternehmen zum Nutzen der fusionierten Gruppe einsetzen wollen.“
888 macht liquide Mittel frei
Die Übernahme von William Hill durch 888 Holdings wurde am 9. September 2021 mit einem Angebot in Höhe von 2,2 Milliarden Pfund von Caesars Entertainment offiziell bestätigt. Dabei hat der neue Eigentümer des Wettanbieters und Online Casino Riesen nur ein paar Monate das Zepter geschwungen, bevor publik wurde, dass Caesars Pläne zum Verkauf aller nicht-amerikanischen Geschäftsbereiche von William Hill stammen. Das wurde zügig nach Abschluss der eigenen Übernahme Anfang des Jahres angekündigt. Der Konzern hat ausschließlich sein Interesse an rein nordamerikanischen Geschäften bekundet, schließlich expandiert der US-Markt, während in Europa die regulatorischen Bedingungen sind in einen Flickenteppich verwandeln. Im Vordergrund stehen hierbei zunächst die Online-Wetten, während die Casino Spiele noch hintenanstehen.
Der vollständige Abschluss der Fusion hängt jedoch noch von einigen finanziellen Aspekten ab: Zunächst muss die Finanzaufsichtsbehörde (Financial Conduct Authority) die Wiederaufnahme der 888-Stammaktien in das Premium-Listing-Segment der offiziellen Liste genehmigen. Das ist ein wesentlicher Eckpfeiler, um liquide Mittel zu generieren. Weiterhin hat die London Stock Exchange die Wiederzulassung zum Handel auf dem Hauptmarkt für börsennotierte Wertpapiere zu genehmigen und eine Umstrukturierung der William Hill-Gruppe vorzunehmen.
Der alte Buchmacher steckt voller Traditionen und muss buchstäblich zerschlagen werden. Die US-Geschäfte und die durch 888 Holdings übernommenen Bereiche verlangen nach einer klaren Trennung. Und schließlich benötigt 888 noch die volle Zustimmung seiner Aktionäre durch einen ordentlichen Vorstandsbeschluss, die das Unternehmen auf seiner nächsten Hauptversammlung einzuholen gedenkt. In diesem Zusammenhang wurde das Ziel ausgegeben, Anfang 2022 einen Prospekt für die Übernahme und die Kapitalerhöhung zu veröffentlichen, der sich auf die bereits erwähnte Kapitalerhöhung in Höhe von 500 Millionen Pfund bezieht.
Hierzu erklärte 888 CEO Itai Pazner: „Ich freue mich, dass wir nun eine Reihe von wichtigen Zielen auf dem Weg zum Abschluss der Akquisition abgehakt haben. Angesichts der großen Fortschritte, die wir inzwischen erzielt haben, gehen wir davon aus, dass die Transaktion im ersten Quartal 2022 abgeschlossen sein wird, und wir freuen uns auf die Möglichkeiten, die vor uns liegen, wenn wir zwei leistungsstarke und sich ergänzende Unternehmen zusammenführen.“
Geschacher um Wettbüros geht weiter
Mit der 888 Holdings William Hill Übernahme hat das marktführende Unternehmen einen weiteren Schritt zur deutlichen Stärkung seiner britischen und internationalen Präsenz unternommen. Derzeit ist jedoch noch nicht nach außen gedrungen, ob der Glücksspielkonzern weiterhin die Kontrolle über das umfangreiche Filialnetz an Wettbüros seiner neuen Tochtergesellschaft festhalten wird. Allein in Großbritannien gibt es rund 2.300 Wettshops mit Lizenz. In den Einrichtungen werden teilweise auch Live Slots angeboten, allerdings keine echten Casino Spiele wie Roulette, Blackjack oder Pai Gow.
Interessanterweise hält sich weiterhin hartnäckig der mitbietende Konkurrent von 888 bei der William Hill Übernahmen, Apollo Global Management. Die Investmentgesellschaft war schon zuvor gegen Caesars Entertainment angetreten und musste den Kürzeren ziehen. Bei der Akquisition des Europageschäfts standen die Karten gut und selbst Tipico mit Investoren im Rücken ist frühzeitig ausgestiegen, am Ende hat jedoch die 888 Holdings den Zuschlag erhalten. In jedem Fall soll es nach wie vor Interesse geben, noch verkäufliche Vermögenswerte zu übernehmen. Doch auch hier ist Apollo Global Management wohl nicht allein, denn der Eigentümer von Betfred, Fred Done sowie BoyleSports haben wohl ebenfalls Interesse, ihr derzeitiges Wettgeschäft auf dem stationären Markt im Vereinigten Königreich weiter auszubauen.
Aktuell setzt die 888 Holdings ungefähr 40 Prozent im Bereich B2C um, was bedeutet, die eigenen Live Online Casinos, Slot-Angebote, Poker und Sportwetten, die über 888-Seiten direkt an den Kunden gebracht werden, haben eine starke Performance. Etwa 70 Prozent werden allein in Großbritannien umgesetzt. Mit 2.300 Wettbuden würde sich der Anteil auf dem britischen drastisch erhöhen, was gegen das erklärte Ziel spricht ein weltweiter Top-Anbieter zu werden. Das deutet in jedem Fall auf einen Verkauf der William Hill Wettbüros hin.
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