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Caesars Entertainment bereitet Verkauf von sämtlichen europäischen Geschäftsbereichen von William Hill vor! (Bild von WikimediaImages auf Pixabay)

In der Branche war schon lange bekannt, dass Caesars Entertainment eigentlich nur Interesse an dem bestehenden Geschäft von William Hill US hat. Der Konzern sieht kaum Wachstumspotenzial für das europäische Geschäft und will nicht wirklich mit den vielen regulatorischen Kämpfen auf regionaler Ebene im Tagesgeschäft umgeben sein. Daher sieht das Geschäftsmodell vor, vor allem im nicht-amerikanischen Bereich des Traditionsunternehmens zu verkaufen. Für die Übernahme kommen nicht gerade viele Betreiber in Frage, denn das Investitionsvolumen dürfte im Milliardenbereich liegen. Erst Ende April hatte Caesars Entertainment nach einigen Monaten überhaupt die Zustimmung vor dem britischen Gericht erhalten, die Übernahme in Höhe von 3,7 Milliarden Dollar abzuwickeln.

Caesars forciert Bieterwettstreit um das William Hill Europageschäft

Wie der Telegraph berichtet, wird Caesars in den kommenden Wochen sowohl die Wettbüros von William Hill in Großbritannien als auch die Online-Glücksspielbereiche zum Verkauf anbieten. Der amerikanische Konzern hat sein Angebot für das britische Glücksspielunternehmen im vergangenen September vorgelegt und auf eine schnelle Abwicklung gedrängt. Der Casinobetreiber erklärte damals, dass er sich nach Abschluss der Transaktion nur noch auf das Wachstum des US-Geschäfts von William Hill konzentrieren und das britische und internationale Geschäft veräußern würde. Das ist nun der Fall und ist darauf zurückzuführen, dass beide Partner bereits im Rahmen eines 2018 gegründeten Joint Ventures auf dem US-Sportwettenmarkt zusammenarbeiten. Das Geschäftsmodell floriert und hat durch Corona einen enormen Schub erfahren und bietet dem Unternehmen aus Las Vegas nun die Möglichkeit, online eine starke Präsenz aufzubauen.

Analysten gehen davon aus, dass das Unternehmen Apollo sich in der besten Position befindet, um die William Hill Assets außerhalb der USA zu kaufen. Neben der US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft Apollo Global Management gilt auch der Online-Glücksspielbetreiber 888 Holdings zu den wahrscheinlichen Interessenten für das Nicht-US-Geschäft, wobei es auch möglich sein kann, dass online und offline getrennt veräußert werden. Der britische Betreiber unterhält eine der größten Ketten von Wettshops in Großbritannien und betreibt außerdem Online-Casinos und fungiert als Wettanbieter im Internet im Inland und in einer Reihe von regulierten europäischen Märkten.

Allerdings schein Apollo im bevorstehenden Bieterkampf die Nase vorn zu haben, da der Betreiber alles aufkaufen möchte. Im Raum stehen ersten Schätzungen zu Folge rund 1,5 Milliarden Pfund. Da das Unternehmen schon im September am Start war und ein konkurrierendes Angebot zu dem von Caesars vorlegte, ist erneut mit einem Angebot zu rechnen. Allerdings zählt hier auch mir ein, dass der Vertrag für das US-Geschäft gelöst worden wäre, wenn Apollo den Zuschlag bekommen hätte, was wiederum ein Neuanfang in den USA mit sich gezogen hätte. Auf der anderen Seite würde das William Hill Casino sowie das Mr. Green Casino mit großen Automaten Angebot und Evolution und  Playtech Live Casino sicher gut zum bewährten 888casino Portfolio passen.

Sollte kein weiterer Player hinzukommen, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass Apollo Global Management als der siegreiche Bieter hervorgehen könnte. An der Akquisitionsfront war der Konzern letztes Jahr sehr aktiv und zudem deutlich mehr Ressourcen als die 888 Holdings. Hierbei stellt sich auch die Frage, ob 888 selbst Wettbüros auf dem terrestrischen Markt als bisher reine Online-Anbieter führen möchten. Darüber hinaus soll die 888 Holdings selbst ein Übernahmeziel sein, wenn wir Berichten von Anfang des Jahres Glauben schenken dürfen, wurde der israelischen Organisation Shaked Ventures hinter 888 ein entsprechendes Angebot unterbreitet. Die aktuellen Umsatzzahlen dürften die Interessen zusätzlich befeuern.

Apollo mit vielen Übernahmen im Eiltempo

Nach dem gescheiterten Versuch, den britischen Buchmacher 2020 zu kaufen, hat Apollo den kanadischen Casinobetreiber Great Canadian Gaming erworben. Zudem wurde eine halbe Milliarde Euro bereitgestellt, um das Angebot des tschechischen Lotteriebetreibers SAZKA Group zu finanzieren, die britische Nationallotterie vom langjährigen Betreiber Camelot Group zu übernehmen. Die SAZKA Group ist außerdem Mehrheitseigner von der CASAG, die Marktführer in Österreich ist und auch eine Beziehung zu Novomatic pflegt. Das war es allerdings noch nicht an Investments im Glücksspielbereich für Apollo Global Management, die Gesellschaft hat sich ebenso mit VICI Properties zusammengetan, um das Venetian Resort Las Vegas von Las Vegas Sands in einem 6,25 Milliarden Dollar Deal zu kaufen.

Dazu kommt, dass Apollo bereits über einen interessanten Geschäftsbereich verfügt, von dem Brancheninsider glauben, dass er mit den internationalen Aktivitäten von William Hill gepaart werden könnte. Sowohl das Wettangebot als auch RNG-Bereich und selbst Live Casino Bonus könnte zusammen funktionieren. Hierbei hat das Unternehmen Ende letzten Jahres die italienische Glücksspielfirma Gamenet beim Kauf des italienischen B2C-Geschäfts von IGT unterstützt. Gamenet zahlte insgesamt 950 Millionen Euro für das Geschäft. Der groß aufgestellte Onlinebereich ist mit aussichtsreichem Synergiepotenzial versehen, um William Hill mit Gamenet zu kombinieren. Das schließt natürlich das Mr Green Casino mit ein, welches zum britischen Traditionsbuchmacher gehört.

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