Finalto

Playtech Großaktionär aus Hongkong überbietet israelische Investoren und setzt auf die Aktionäre bei der bevorstehenden Abstimmung über den Finalto Verkauf den Vorschlag zu überdenken!

Playtech hat den Verkauf von seiner Finanzabteilung Finalto lange besiegelt, um das Unternehmen zu verschlanken. Der Dienstleister betreibt ein rentables Geschäft, passt jedoch nicht mehr zum global ausgerichteten Glücksspielgeschäft. Allein vor dem Hintergrund in den USA Live Casinos und Automatenspiele zu fokussieren und gleichzeitig am Finanzmarkt mitzumischen, birgt schlichtweg zu viele Gefahren. Daher will der Glücksspielkonzern den Verkauf der hauseigenen Sparte für Finanzdienstleistungen Finalto wie geplant zum Abschluss bringen. Doch nun meldet sich plötzlich mit Gopher Investments ein Großaktionär von Playtech aus Hongkong und bekundet sein Interesse an der Übernahme und bietet zugleich 50 Millionen US-Dollar mehr als das im Grunde besiegelte Geschäft mit einem Konsortium aus Israel.

Gopher Investments bietet mehr für Finalto

Die in Hongkong ansässige Investmentfirma Gopher Investments hält mit 4,97 Prozent an Playtech Aktien einen nicht gerade unbedeutenden Teil der Wertpapiere. Dementsprechend ist das Barangebot in Höhe von 250 Millionen US-Dollar, welches in der ersten Juliwoche 2021 vorgelegt wurde auch ernst zu nehmen. Allerdings birgt die aktuelle Situation auch eine gewisse Brisanz. Das erste Angebot israelischer Investoren besteht nämlich seit fast einem halben Jahr und die exklusiven Gespräche über den Verkauf des Unternehmens sind sehr weit fortgeschritten wie unsere Redaktion bereits Ende Mai dieses Jahres zum Thema Finalto berichtet hat.

Das Management-Konsortium, bestehend aus den Leumi Partners, The Phoenix Insurance Company und Menora Mivtachim Insurance wird zudem von der Barinboim Group unterstützt und hat im Rahmen des sich anbahnenden Übernahmeverfahren bereits Klauseln aufgestellt. In der Stellungnahme zum jüngsten Angebot stellte Playtech das Timing von Gopher in Frage und verwies auf die vom Vorstand veröffentlichte Abfolge von Ankündigungen bezüglich eines möglichen Verkaufs der Finanzsparte sowie auf die Einschränkungen. Auch wenn in letzter Minute ein unverbindliches Angebot von Gopher Investments eingereicht wurde, die beiden Parteien, die bereits recht weit sind in Sachen Übernahme unterliegen zudem durch den Aktienkaufvertrag (SPA) mit dem Konsortium auferlegten Bedingungen.

Die unverbindliche Offerte von Gopher in Höhe von 250 Millionen Dollar steht dem Angebot des Management-Konsortiums in Höhe von 200 Millionen Dollar gegenüber. Als börsennotiertes Unternehmen ist Playtech selbstverständlich verpflichtet, die Aktionäre über den neuen Interessenten mit einem besseren Angebot in Kenntnis zu setzen.

Großaktionär mit unverbindlichem Angebot

Branchenmagazin Businesswire hat das Übernahmeangebot von Gopher Investments bereits vorliegen und Playtech entsprechend bereits am 2. Juli 2021 mit einer Pressemeldung reagiert und hierin erklärt, „Dass wie bei Transaktionen dieser Art üblich, sind sowohl Playtech als auch der Käufer des Firmenkonsortiums an die im Rahmen des SPA vereinbarten Auflagen gebunden. Diese beinhalten unter anderem, dass keine Verhandlungen mit Dritten über eine potenzielle Transaktion, die den Verkauf von Finalto beinhaltet, aufgenommen werden. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die Transaktion nach einem langen und detaillierten Verfahren abgeschlossen wurde, der außerdem öffentlich bekannt gemacht wurde.“

Des Weiteren erklärt das Unternehmen: „Angesichts der Einschränkungen, die im Aktienkaufvertrag vorgesehen sind, bereitet der Zeitpunkt, zu dem Gopher sein unverbindliches Angebot unterbreitet hat, dem Vorstand von Playtech große Schwierigkeiten, das Angebot richtig zu bewerten. In Anbetracht des langen vorangegangenen Verkaufsprozesses ist es höchst bedauerlich, dass Gopher Playtech zu keinem Zeitpunkt vor dem 29. Juni 2021 über sein Interesse an der Übernahme von Finalto informiert hat.“

Das Unternehmen erklärte außerdem, „dass das unverbindliche Übernahmeangebot von Gopher vorbehaltlich ist und einer Reihe von Bedingungen unterliegt, einschließlich Due Diligence, Finanzierung, Verhandlung der wichtigsten Konditionen, Vorbereitung der entsprechenden Unterlagen für die Transaktion und Erhalt der behördlichen Genehmigungen. Das bedeutet, dass es keine Gewissheit geben kann, dass die von Gopher vorgeschlagene Transaktion zur Unterzeichnung oder zum Abschluss kommt.“

Gopher hat die Playtech Aktionäre bereits gebeten, auf der kommenden Hauptversammlung gegen das israelische Angebot zu stimmen, um dem Vorstand die Möglichkeit zu geben, ein Geschäft mit Gopher abzuschließen. Die Offerte enthält im Wesentlichen vergleichbare Bedingungen und wird in einem ähnlichen Zeitrahmen über die gebracht. Die Entscheidung obliegt den Aktionären somit bleibt es spannenden rund um den Verkauf von Finalto.

Inwieweit es noch weitere Entwicklungen geben könnte, die den Kauf der israelischen Investoren verhindern könnten, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass die Aktionäre von Playtech über das Angebot des israelischen Konsortiums auf einer für den 15. Juli einberufenen Hauptversammlung des Unternehmens abstimmen werden. Es kann freilich dazu kommen, dass aufgrund des höheren Betrags der Interessenten aus Hongkong noch eine gewisse Brisanz entsteht, letztlich wirken sich 50 Millionen Dollar mehr auch auf die Dividendenzahlung der Playtech Aktionäre aus.

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