Playtech Aktionäre

Playtech Aktionäre lehnen Übernahmeangebot von Aristocrat Leisure Limited ab! (Bild von playtech.com)

Wie die Redaktion von Live Casino Central übereinstimmend mit anderen Medien bereits vor Wochen veröffentlicht hat, entscheiden am Ende die Playtech Aktionäre über eine Übernahme. Mit bekannt werden des Interesses sowie der Abgabe eines hoch dotieren Angebots, haben sich jedoch gleichzeitig die Vertreter des bis dahin größten Aktionärs von Gopher Investment gemeldet, selbst Interesse an einer Übernahme zu haben. Zu einem Angebot ist es jedoch nicht gekommen. Auf der anderen Seite haben sich einige milliardenschwere asiatische Investoren zu teilweise horrenden Preisen mit Abermillionen von Playtech Aktion eingedeckt. Unter anderem hat die Erbin Karen Lo Ki-yan vom Sojamilch-Riesen Vitasoy aus Hongkong neben anderen ein großes Aktienvolumen aufgekauft. Die Vermutung liegt nahe, sich eine Position zu erkaufen, um gemeinschaftlich eine Stimmenmehrheit boykottieren zu können.

Ein Teil der Playtech Aktionäre stimmt gegen Aristocrat Übernahme

Der Entwickler von Online-Casinospielen Playtech erwägt offenbar, wie es weitergehen soll, nachdem seine Aktionäre ein Übernahmeangebot des australischen Spielautomatenriesen Aristocrat Leisure Limited in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar abgelehnt haben. Einem Bericht des Nachrichtendienstes Reuters zufolge, der von US News and World Report veröffentlicht wurde, stimmten weniger als 55 % der Investoren des in London notierten Innovators für das Angebot von rund 9,17 US-Dollar pro Aktie.

Die erforderliche Zustimmung lag bei mindestens 75 %. Dieser Rückschlag bedeutet voraussichtlich, dass Aristocrat Leisure Limited jetzt mindestens sechs Monate warten muss, bevor ein weiterer entsprechender Übernahmeversuch unternommen werden kann. Gleichzeitig erklärte das auf der Isle of Man ansässige Unternehmen, dass weitere potenzielle Ansätze in Betracht gezogen werden.

Trevor Croker ist Chief Executive Officer von Aristocrat Leisure Limited und erklärte, dass die meisten der uneinsichtigen Playtech-Aktionäre ihre Anteile nach Veröffentlichung des Angebots seiner Firma im Oktober 2021 gekauft haben. Nach Angaben des Nachrichtendienstes gehören zu dieser beharrlichen Gruppe der in Hongkong ansässige Unternehmer Paul Suen Cho Hung, der außerdem Miteigentümer des englischen Fußballclubs Birmingham City ist, sowie der asiatische Milliardär Stanley Choi Chiu Fai und Karen Lo Ki-yan von Vitasoy.

Aristocrat CEO Trevor Croker erklärte hierzu: „Ungeachtet der umfangreichen Due-Diligence-Prüfung von Aristocrat waren die Entwicklungen seit der Ankündigung unseres Angebots höchst ungewöhnlich und lagen weitgehend außerhalb der Kontrolle von Aristocrat. Die Tatsache, dass eine bestimmte Gruppe von Aktionären eine Mehrheitsbeteiligung aufgebaut hat, die sich aber weigert, mit uns oder Playtech zu verhandeln, hat die Erfolgsaussichten unseres Angebots erheblich beeinträchtigt.“

Rückblick auf Teil 1 der Playtech Übernahme

Playtech erhielt das Übernahmeangebot von Aristocrat Leisure Limited zunächst im Oktober, verschob dann aber die Abstimmung der Aktionäre über den Vorschlag am 12. Januar um weitere drei Wochen, um dem konkurrierenden Bieter JKO Play Limited mehr Zeit zu geben, seinen eigenen geplanten Vorstoß zu vollenden. Letztendlich kam auch dieses zweite Angebot des Unternehmens, das vom ehemaligen Formel-1-Chef Eddie Jordan geleitet wird, nicht zustande, obwohl der iGaming-Millionär Vikrant Bhargava seine Unterstützung zugesagt hatte.

Das 1999 gegründete Unternehmen Playtech entwickelt und vertreibt Online-Casino-Software, Spiele und Dienstleistungen für 170 Lizenznehmer in 30 Ländern rund um den Globus. Im vergangenen Jahr hat sich das Geschäft des Unternehmens nach eigenen Angaben verbessert. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie haben sich die Spieler in ihren eigenen vier Wänden aufgehalten und sind den traditionellen terrestrischen Spielstätten ferngeblieben. Das Unternehmen beschäftigt rund 7.000 Mitarbeiter in Niederlassungen in 24 Ländern und deckt mit seinen Produkten alle wichtigen iGaming-Bereiche wie Sportwetten, Bingo, Poker, Spielautomaten und auch den am schnellsten wachsenden Bereich der Live Casinos ab.

Verschuldet unter Zugzwang

Bei Playtech wird von einer gesamten Marktbewertung einschließlich Schulden von etwa 2,5 Milliarden Dollar ausgegangen. Das Unternehmen hatte bereits früher bekannt gegeben, dass es gezwungen sein könnte, einige seiner Geschäftsbereiche zu veräußern, sollte das Übernahmeangebot des in Sydney ansässigen Unternehmens Aristocrat Leisure Limited nicht zustande kommen. Nach Rücksprachen mit einer Reihe unabhängiger Berater, darunter die Jefferies Group, hat der Konzern angegeben, dass der Verkauf wahrscheinlich mit den Geschäftsbereichen B2B und Snaitech SpA beginnen wird.

Zuvor hat bereits der Großaktionär Gopher für eine Viertelmillion Dollar den Finanzbereich Finalto übernommen, weshalb auch da Interesse an Playtech seriös erschien, als Aristocrat plötzlich mit einem Angebot aufschlug. Denken wir ein wenig weiter, dann könnte das Ziel der asiatischen Investoren auch heißen, als Playtech Aktionäre gemeinschaftlich die Geschäftsbereiche in Asien zu übernehmen. Mit einem Live Casino Studio in Manila und einige Listungen in internationalen Online Casinos könnte so selbst Roulette und Blackjack angeboten werden.

Die Vermutung, dass diese Aktionärsgruppe sich lediglich eine gute Position verschaffen wollte, um dieses Ziel zu erreichen, ist zumindest nicht abwegig. Auf der anderen Seite ist die Frage zu klären, ob in dem wenig regulierten asiatischen Glücksspielmarkt im Falle einer Splittung überhaupt unter der Marke Playtech Angebote möglich wären. Als ein Hauptakteur in den USA könnte das schnell zum Problem werden. Zuletzt hat sich diesbezüglich Evolution Gaming einiges anhören müssen, da es über Omni-Channel Portale und VPN möglich war, über von US-Sanktionen betroffenen Ländern Evolution Spiele live im Casino online zu spielen.

Neuer Interessen bereits in den Startlöchern

TTB Partners Limited erwägt angeblich ein Übernahmeangebot für Playtech abzugeben. Der zweitgrößte Aktionär von Playtech könnte Berichten zufolge kurz vor einem offiziellen Übernahmeangebot stehen, nachdem die Investoren des Entwicklers von Online Casino Spielen ein entsprechendes Angebot von Aristocrat Leisure Limited in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar abgelehnt haben. Einem Bericht von Sky News vom Mittwoch (02.02.22) zufolge hält die asiatische Boutique-Investmentfirma TTB Partners Limited bereits einen Anteil von 4,97 % an dem in London notierten iGaming-Provider, bereitet sich nun aber womöglich darauf vor, im Namen einer anderen, nicht genannten Partei einen offiziellen Kaufantrag zu stellen.

Das Unternehmen mit Sitz in Hongkong wurde von dem ehemaligen Merrill Lynch-Banker Jonathan Bond in Zusammenarbeit mit der ehemaligen Goldman Sachs-Partnerin Teresa Teague gegründet und soll angeblich ernsthaft an einem Abschluss des geplanten Playtech-Geschäfts interessiert sein. TTB Partners Limited hat jedoch vor Kurzem seinen Landsmann Gopher Investments bei seinem eigenen, letztlich gescheiterten Versuch, Playtech zu kaufen, beraten und verlangt nun vom Vorstand des Zielunternehmens die Befreiung von den daraus resultierenden Beschränkungen, die es daran hindern, ein eigenes formelles Übernahmeangebot zu unterbreiten. Sky News berichtet, dass diesem Antrag in den nächsten Tagen stattgegeben werden könnte, um den Weg für einen neuen Fusionsversuch bereits in der nächsten Woche zu ebnen.

Sky News berichtet, dass Gopher Investments bereits zugestimmt hat, den Finalto-Finanzhandelszweig von Playtech für etwa 250 Millionen Dollar zu kaufen, sein größeres Übernahmeangebot aber letztlich an den Anforderungen des kurzen Zeitplans des scheiterte für Playtech Aktionäre ein Angebot vorzubereiten. Da die Offerte von Aristocrat Leisure Limited nun aus dem Weg geräumt ist, könnte TTB Partners Limited die Zeit erhalten, die es braucht, um ein erfolgreiches Angebot für das iGaming-Unternehmen vorzubereiten, welches eine Marktbewertung einschließlich Schulden von etwa 3,4 Milliarden Dollar haben soll. Damit würde das Übernahmeangebot über eine halbe Milliarde Dollar hoher dotiert sein, als der gescheiterte Versuch von Aristocrat.

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