Zuletzt verging keine Woche ohne Adhoc-Mitteilungen rund um den Playtech Konzern. Ein potenzieller Milliarden-Deal folgt dem anderen und am Ende fand keiner die Zustimmung der Aktionäre. Oberflächlich betrachtet ist das große Interesse nachvollziehbar, da der international tätige Gaming-Technologiekonzern insbesondere in den besten Online Casinos mit seinen Spielautomaten und Live Dealer Angeboten ein absoluter Top-Anbieter ist. Ein weiterer Faktor, der ebenfalls Kaufinteressenten wie Aristocrat und JKO Play beflügelt hat, ist die langjährige Partnerschaft mit Caliplay. Das Unternehmen ist auf dem rasant wachsenden iGaming-Markt in Lateinamerika zu Hause und steht aktuell im Mittelpunkt von Spekulationen, die sich mit einer Börsennotierung beschäftigen. Aufgrund einer Beteiligung würde reichlich Geld in die Playtech Kasse gespült werden, womit ein Großteil der Verbindlichkeiten beglichen werden könnte.
Caliplay Coup könnte Playtech Geldsegen bescheren
Im Rahmen der Übernahmephase, die zu keinem Abschluss hinsichtlich Hauptinteressent Arictocrat Leisure gekommen ist, ist immer wieder unterschwellig von ein paar Hundert Millionen Euro Schulden die Rede. Das Angebot des australischen Herstellers von Spielautomaten war dahingehend gut aufgestellt. Der Aktienwert wurde zum Zeitpunkt der Offerte deutlich überboten und gleichzeitig die Schuldenlast mit eingepreist. Die Hoffnungen von Playtech auf einen Verkauf haben sich jedoch im ersten Moment als Fehlschlag erwiesen. Insgesamt wirken die letzten Wochen fast schon skurril.
Zunächst haben diverse asiatische Investoren zu überhöhten Preisen Wertpapiere gekauft und somit ihre Stimmrechte erhöht. Das führte zur Annahme, dass diese die Übernahme unterbinden möchten. Inwieweit das bei der Aktionärsversammlung der Fall gewesen ist, lässt sich nicht sagen. Fest steht, dass kaum mehr als die Hälfte für den Deal gestimmt hat und Milliardäre aus Asien halten weniger als 30 Prozent der Aktien. Die Akte Caliplay lässt uns zwei Wochen nach dem Scheitern des Astristocrat Angebots jetzt spekulieren, ob diese willkommene Finanzspritze vielleicht einige Aktionäre zum Umdenken geführt hat.
Schlussendlich bedeutet die Aussicht auf eine Börsennotierung von Partner Caliplay einen großen Gewinn für Playtech. Zu diesem Unternehmen gehört unter anderem das Wettportal und Online Casino Caliente, einer der Marktführer in Mexiko. Das Playtech Live Casino bietet auf den mexikanischen Seiten eigene Studio-Spiele wie Caliente Deluxe Blackjack oder mexikanisches Roulette – Ruleta Caliente an sowie die bekannten Originale. Auch die Spielshows kommen gut an Spin a Win und selbstverständlich Football Roulette, was bei den fußballverrückten Mexikanern ein Dauerbrenner ist. Während Europa unter der Woche schläft, laufen in Mexiko die Spieltische auf Hochtouren, allein das bewährte Fireblaze Roulette Live hat meist rund 1.000 Spielgäste zu verzeichnen.
Die Corona-Lage hat weltweit zu einem starken Anstieg des Online-Glücksspiels geführt und hierbei haben Marktführer in Ländern, wo Online Casinos gerade durchstarten, besonders profitiert. Dies ist vermutlich ein Grund für den Gang an die Börse in New York von Caliplay und welcher Aktionär würde mit so einer Information einer Übernahme von Playtech zustimmen?
Aktionäre in Gewinnerwartung
Unter der Maßgabe der Playtech Beteiligung an Ecnologia En Entretenimiento Caliplay, S.A.P.I. und zunehmend steigenden Gewinnen mit den Glücksspielangeboten scheint es eine gut überlegte Entscheidung, den Weg des Unternehmens weiter mitzugehen. Letztlich haben sich auch die Gerüchte, dass eine Gruppe von asiatischen Investoren bereit sei, ein Angebot abzugeben, zerschlagen. Wie die britische „The Times“ berichtet, ist ein naheliegender Grund für das nicht zustande kommende Geschäft, die Kooperation zwischen Playtech und seinem lateinamerikanischen Partner Caliplay.
Es besteht laut übereinstimmenden Medienberichten ein Vertrag, der es ermöglicht, Gewinne von Caliplay in Eigenkapital im Wert von etwa 39 Prozent umzuwandeln. Darüber hinaus wird spekuliert, dass Caliplay angeblich eine Börsennotierung in den USA mit einem potenziellen Unternehmenswert von 2,5 Milliarden Pfund anstrebt. In diesem Fall könnte Playtech eine Rendite von über 700 Millionen Pfund erzielen. Daher ist es verständlich, dass die Aktionäre das Aristocrat Geschäft abgelehnt haben. Ihr Interesse gilt vielmehr der Aussicht auf einen unerwarteten Gewinn, sollte Caliplay tatsächlich in den USA an die Börse gehen.
Es ist durchaus möglich, dass hinter dem regen Kaufinteresse zu überhöhten Preisen für Playtech Wertpapiere, genau dieser mögliche Börsengang steht. Mit dieser Nachricht hat sich der Aktienwert des Unternehmens direkt um 2 Prozent verbessert. Der Aritistocrat Playtech Deal ist längst nicht vom Tisch, jedoch muss der australische Konzern mindestens ein halbes Jahr warten, um ein neues Angebot abgegeben zu können. Unter der Voraussetzung, dass Playtech nahezu schuldenfrei durch Caliplay an der Börse sein könnte, wird wohl ein stark verbessertes Übernahmeangebot notwendig sein, um bei den Aktionären eine Mehrheit zu erzielen.
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