Heutzutage sind es doch vor allem russische Hacker, die im Fadenkreuz stehen, wenn es um Abzocke im Internet geht. Doch ein paar Old School Gauner aus der Oberpfalz planten einen ganz anderen Coup, der bei Erfolg sicher Stoff für einen Hollywood-Streifen hätte liefern können. Es wurde eifrig an einer ferngesteuerten Roulettekugel getüftelt und diese ist nach ersten Untersuchungen im Roulettekessel funktionstüchtig und kann das gewünschte Ergebnis zum Vorschein bringen. Doch bevor es zum vorsätzlichen Roulette Casino Betrug in Bayern und anderen Regionen kommen konnte, hat die Staatsmacht durch die Nachrichten der Gruppe, die wahrscheinlich über den fingierten Messenger EncroChat versendet wurden, Lunte gerochen und die Rentnerbande hochgehen lassen.
Roulette Casino Betrug mit Hightech
Eine ferngesteuerte Roulettekugel zu entwerfen, das klingt eigentlich nicht nach Senioren, doch hier hat wohl die deutsche Spitzfindigkeit in der Entwicklung ihren Beitrag geleistet. Die Bande besteht nach Bayerischer Rundfunk Informationen aus vier Mitgliedern, wobei drei im Rentenalter sind und ein Sohn mit von der Partie gewesen ist. Die deutschen Gauner haben es nicht auf Kesselgucken und Permanenzen abgesehen, vielmehr ist durch elektronische Kenntnisse eine Roulettekugel manipuliert worden, um deren Ziel punktgenau im Kessel anvisieren zu können. Doch die Polizei hat dem Treiben vorzeitig ein Ende bereitet, da der von französischen Behörden geknackte verschlüsselte Messenger für Bösewichte namens EncroChat, rechtzeitig den geplanten Roulette Casino Betrug aufdecken konnte.
Somit konnten lediglich Tests mit der manipulierten Kugel beim Roulette aufzeigen, dass die Idee auch in der Praxis hätte funktionieren können. Die Clique aus dem Gastgewerbe stattete die gerade einmal 21 Millimeter im Durchmesser große Kugel mit reichlich Elektronik aus. Im Inneren befindet sich ein feinfühliger, vibrationsfähiger Motor sowie ein Akku und ein Zugang, um die Roulettekugel aufladen zu können. Die detaillierte Planung eines solchen Coups ist äußerst interessant und Vergleiche zu Kinofilmen mit Casino-Thema sind nicht gerade abwegig. Doch die vermeintlich sichere Gangster-App, die in den letzten Jahren so viele im Untergrund agierende Banden hat auffliegen lassen, machte dem Unterfangen ein frühzeitiges Ende.
Fergesteuerte Kugel aus dem Verkehr gezogen
Wie aus dem Zeitungsbericht hervorgeht, ist die ferngesteuerte Roulettekugel so gut konstruiert, dass diese einwandfrei am Roulette Spiel funktioniert hätte. Das wurde auch im Casino getestet. Denn: Noch bevor die vier Beteiligten die Chance wahrnehmen konnten, die manipulierte Kugel einzusetzen, schnappte die Polizei zu. Durch die Erkenntnisse aus dem verschlüsselten Chat des Messanger-Dienstes war bekannt, wer dahinter steckt und es brauchte nur die passende Gelegenheit, um einzugreifen. Im Zuge der weiteren Ermittlungen hat die Kriminalpolizei in Zusammenarbeit mit der Casinoleitung der Spielbank Bad Wiessee die elektronische Roulettekugel beim Roulette unter echten Bedingungen ausprobiert.
Hierbei kamen die Ermittler im Einklang mit der Kompetenz aus dem bayerischen Casino zu dem Resultat, dass die Kugel wohl dem Croupier am Tisch nicht aufgefallen wäre. Trotz hoher Sicherheitsstandards und Kontrolle der Permanenzen wären die manipulierten Ergebnisse auf der statistischen Seite zufällig zustande gekommen. Das am Ende auch ohne echten Roulette Casino Betrug die Handschellen klickten, ist darauf zurückzuführen, dass die verschlüsselten Encro-Chatprotokolle auf einen sich anbahnenden gewerbs- und bandenmäßigen Betrug hindeuteten, was bereits ein Verbrechen darstellt. Daraufhin wurde die Telefone überwacht als der Verdacht sich bestätigte und ein möglicher Einsatz außerhalb Deutschland war letztlich ausschlaggebend für den Zugriff.
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