Roulette Tisch manipuliert

Filmreif den Roulette Tisch manipuliert und am Ende doch erwischt – Casino Luzern verklagt Trickbetrüger nach Betrug! (Bild von Derek Lynn auf Unsplash)

Im Schweizer Casino Luzern ist es einer Bande von Trickbetrügern beinahe gelungen, das Haus auszutricksen. Sie haben äußerst geschickt einen Roulette Tisch manipuliert, sodass es scheinbar dem Sicherheitsteam „Surveillance“ im ersten Augenblick gar nicht aufgefallen ist. Den Kessel zu manipulieren, das hat beim Großen Spiel durchaus Tradition und ist schon oft gescheitert. Dabei gilt es zu unterscheiden, wer durch sein geübtes Auge das Kesselgucken perfektioniert hat und somit Abschnitte im Wheel ausmachen kann, wo tendenziell mehr Gewinne zustande kommen oder tatsächlich Betrug an den Tag legt und das Spielgerät physisch verändert. Genau das haben die vier mutmaßlichen Komplizen am April 2019 gemacht.

Mit Magnetplättchen Roulette Tisch manipuliert

Oft kommt es nicht mehr vor, dass an einem Casino Roulette Tisch manipuliert wird. Meist wird in Glücksspielfilmen über etwaige Themen populär berichtet, aber in der Realität scheint es kaum noch stattzufinden. Das Gegenteil haben scheinbar ausgefuchste Gauner bewiesen oder war am Ende doch alles nur Glück?

Es brauchte nicht viel Equipment, um das prestigeträchtige Casino Luzern in der Schweiz mit einem fast schon simplen Magnet-Trick auszunehmen. Hauptbestandteil der Betrugsmasche waren kleine schwarze Plättchen aus Metall mit starker Magnethaftung. Auf den ebenfalls schwarzen Metallflächen der schwarzen Zahlen im Roulettekessel haben die Trickbetrüger auf exakt 6 Fächer Mini-Magnetplättchen platziert, um die Trefferfrequenz zu erhöhen. Dahinter scheint eine ausgeklügelte Strategie zu stecken, denn es wurden ausschließlich die Roulette Zahlen 8, 11, 17, 24, 26 und 29 auserkoren.

Diese schwarzen Zahlen verteilen fast gleichmäßig ringsum im Kessel. Damit konnte in vielen Runden die Wahrscheinlichkeit erhöht werden, dass durch die magnetische Anziehungskraft des Öfteren die manipulierten Felder Gewinnzahlen hervorbringen. Bisher scheint es jedoch keinen konkreten Beweis zu geben, dass die vier verdächtigen und angeklagten Personen tatsächlich die magnetischen Plättchen aus Metall verwendet haben. Gleichwohl bei einer Durchsuchung eines Fahrzeugs an der Schweizer Grenze im Zeitraum des Betrugs entsprechende Hilfsmittel durch Beamte sichergestellt werden konnten.

Inwieweit es eindeutige Videoaufnahmen aus dem Casino Schweiz in Luzern gibt, ist zumindest noch nicht öffentlich bekannt gegeben worden. Wobei der Staatsanwalt davon überzeugt ist, dass mit den beschlagnahmten Gerätschaften im Fahrzeug das Roulette Spiel manipuliert wurde. Im weiteren Verlauf werden wir den Ablauf noch detailliert erklären, basierend auf einem Bericht der Zeitschrift „zentralplus“.

Seit Juni 2022, über zwei Jahre nach dem Vorfall, müssen sich die Beteiligten vor dem eidgenössischen Bezirksgericht in Luzern für ihren Betrug verantworten. Allerdings handelt es sich dem Anschein nach um Ausländer, die bereits mit einem Einreiseverbot belegt wurden, weshalb diese bei der immer noch andauernden Verhandlung lediglich anwaltlich in Abwesenheit vertreten werden.

Ein fast gelungener Coup im Casino Luzern

Im Digitalzeitalter ein Casino zu überlisten, verlangt nach viel krimineller Energie und mindestens genauso viel Glück, wie es braucht, um ohne Tricks beim Glücksspiel zu gewinnen. Während in Roulette Online Casinos keine Chance besteht, das Roulette Spiel manipuliert zu überlisten, so ist das in der Spielbank theoretisch immer möglich. Der Sicherheitsdienst ist jedoch bestens geschult und praktisch jeden Winkel im Blick. Genau das scheint der Faktor zu sein, der letztlich dazu geführt hat, die Bande auffliegen zu lassen. Aber beginnen wir mit dem Anfang, den Kessel zu manipulieren.

Die Staatsanwaltschaft geht nach Sichten von Videomaterial davon aus, dass zunächst im Vorfeld das Schweizer Casino Luzern ausgekundschaftet wurde. Dabei ist wohl ein Mitglied gebeten worden, das Haus zu verlassen, da bereits eine Sperre vorliegt. An dieser Stelle scheint es also bereits eine Vorgeschichte zu geben, die jedoch aktuell nicht weiter vertieft wurde. Der Roulette Betrug ging dann recht unauffällig vonstatten. Eine einzelne Person platziert blitzschnell während der Einsatzphase auf die schon eingangs dargelegten schwarzen Roulette Zahlen 8, 11, 17, 24, 26 und 29 kaum wahrnehmbare dunkle Plättchen aus Metall.

Rund eine Stunde danach nimmt ein Komplize am Spieltisch Platz und tätigt ein paar willkürliche Einsätze. Ziel ist es festzustellen, ob durch die platzierten Metallplättchen die Gewinnchancen der sechs manipulierten Roulettefelder regelmäßig Treffer hervorbringen. Die Blättchen sorgen letzten Endes dafür, dass die Kugel an Tempo verliert und somit häufig in einem dieser Felder liegen bleibt.

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Es folgt ein Spielautomaten Trick

Die Gaunerbande ist gar nicht darauf aus, beim manipulierten Roulette live zu spielen. Fortlaufende Gewinne würde die Sicherheitscrew sofort in Alarmbereitschaft versetzen und womöglich durch Videosichtung erkennen lassen, dass beim Roulette Spiel manipuliert wurden ist. Aus diesem Grund wird ein weiteres Bandmitglied ein wenig später am Roulette Automaten sein Glück versuchen. An diesem Geldspielgerät lassen sich Roulette Wetten auf eben den einen gezinkten Roulettekessel platzieren.

Die Gewinne an der Slot Machine, welche mit dem Rouletterad verbunden ist, fallen dem Anschein nach nicht so schnell auf, als es mit dem echten Croupier am Spieltisch der Fall gewesen wären. Damit auch sonst kein Alarm ausgelöst wird, durch konsequentes Wetten auf die beim Roulette Spiel manipulierten Zahlen werden zwischendrin immer Einsätze auf ein anderes Feld getätigt. Die Einsatzhöhe ist jedoch niedriger, während bei den vermeintlichen Glückszahlen stets auf High Roller Niveau gewettet wird. Am Ende sind es 255 Wetten auf die Zahlen 8, 11, 17, 24, 26 und 29 mit einem Gewinn, sodass am Ende eine Auszahlung von 30.000 Schweizer Franken folgte. Damit war das nicht erlaubte Roulette Vorteilsspiel noch nicht zu Ende.

Jetzt wird es interessant: Mit der Gewinnauszahlung ist der Automaten-Glückspilz verschwunden, doch die Beweismittel im Kessel müssen schließlich noch beseitig werden. Hierfür gehen zwei Bandenmitglieder gewieft vor. Einer lenkt den Roulette Dealer für einen Moment ab, während ein anderer mit einem starken Magnet in sekundenschnelle die Beweise vom Kessel verschwinden lässt. Vielleicht ist die Betrugsmasche dadurch aufgeflogen, weil die Sicherheitsmänner die Aktion bemerkten. Andererseits könnte bereits die auffällige Gewinnstatistik mit den sechs Zahlentricks einen Alarm ausgelöst haben, wodurch dem Tisch besondere Aufmerksamkeit zu Teil wurde.

Die aktuelle Anklage aufgrund betrügerischen Missbrauchs einer Datenverarbeitungsanlage scheinen die Anwälte auszuhebeln. Schließlich wurde der Roulette-Spielautomat nicht manipuliert. Arglistige Täuschung hingegen könnte Bestand haben, vorausgesetzt es lässt sich nachweisen, dass die Blättchen platziert wurden und dass der Gewinner am Roulette-Automat dabei involviert war. Fakt ist: Vor Gericht hat der Chef des Sicherheitsteams bereits erläutert, dass solch ein Betrug keine Chance mehr hat, jedoch ist nach wie vor offen, wie das Gericht im vorliegenden Fall urteilen wird.

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