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Manchester United Eigentümer Glazer steht vor Caesars UK Casinos Übernahme und Tipico steigt in William Hill Übernahmerennen ein!

Nach vielen Gerüchten und diskutierten Möglichkeiten hat Caesars Entertainment seine britische Sparte an Metropolitan Gaming Holdco Limited verkauft. Dabei handelt es sich um ein neues Glücksspielunternehmen, das am 12. Juli in London, Großbritannien, gegründet wurde und dessen Direktoren Jesse Dorigo und Steven Weiser sind. Weiser ist derzeit Chief Compliance Officer und Leiter der Rechtsabteilung bei Silver Point Capital, und Dorigo gehört ebenfalls zu dieser Firma. Im Hintergrund agiert die Glazer-Familie, die unter anderem Man United und das NFL-Team Tampa Bay Buccaneers besitzen. Dazu kommt ein mittlerweile bestätigtes Interesse der Tipico Group, die sich vor allem um die William Hill Wettshops und Online-Aktivitäten bemüht.

Glazer-Familie interessiert an britischen Caesars Casinos

Die Metropolitan Gaming Limited geht aus dem Zusammenschluss von Silver Point Capital und Lancer Capital Management hervor. Die Gründung scheint mit der Absicht in Großbritannien erfolgt zu sein, um die Caesars Casino Geschäfte übernehmen zu können, in welchem Rahmen ist jedoch noch offen. In jedem Fall handelt es sich bei diesen beiden Unternehmen um zwei in den USA ansässige Private Equity-Gesellschaften zu deren bisherigen Investments die britischen Spieleinrichtungen passen würden.

Silver Point Capital ist ein in Greenwich, Connecticut, ansässiger Hedgefonds, der 2002 von den ehemaligen Goldman Sachs Finanziers Robert O’Shea und Edward Mulé gegründet wurde. Das Unternehmen konzentriert sich auf Investitionen in Kredit- und Spezialfinanzierungen und war ein Kreditgeber der Caesars Entertainment Corp. Lancer Capital Management seinerseits, gegründet 2020, hat seinen Sitz in Wayne, Pennsylvania. Das Unternehmen versucht, in verschiedene Nischen im Dienstleistungsbereich zu investieren.

Jetzt kommen klangvollen Namen ins Spiel, die Lancer Capital Management gehört nämlich dem Mogul Avi Glazer, dem Besitzer des Fußballclubs Manchester United FC und der US-NFL-Franchise Tampa Bay Buccaneers. In einem schnellen und überraschenden Schritt scheinen beide Unternehmen nun beschlossen zu haben, die Übernahme von Caesars Entertainment britischem Geschäft voranzutreiben. Allerdings ist nicht klar, ob es sich vorerst nur um die Spielbanken handelt.

Aus dem Umfeld von Caesars Entertainment EMEA wird berichtet, dass das Unternehmen an eine Private-Equity-Gesellschaft mit Sitz in den USA verkauft wurde. Den Abschluss des Geschäfts hat Caesars Entertainment EMEA noch nicht bestätigt. Es ist jedoch bereits viral gegangen, dann ein Preis von rund 15 Millionen Pfund für alle Caesars Spielstätten in Großbritannien und Ägypten durch Silver Point Capital bezahlt wurde. Bisher ist nicht klar, ob Silver Point Capital der eigentliche Investor ist oder das Geschäft im Auftrag eines Kunden abwickelt, da beide Seiten den Verkauf nicht offiziell bestätigt haben. Das verzweigte Firmennetzwerk lässt jedoch mutmaßen, dass die neu gegründete Metropolitan Gaming Limited extra für den Betrieb des Caesars Spielbanken eingesetzt wird.

Caesars Playboy Club London

Caesars Playboy Club London (Bildquelle: beautyinsport.com)

Was passiert mit William Hill in Europa?

Der US-Casino-Gigant Caesars Entertainment hat erst vor einigen Monaten die gesamten Vermögenswerte von William Hill im Wert von 2,9 Milliarden Pfund erworben. Der Casino Betreiber hat jedoch bei der offiziellen Übernahme des Buchmachers sowie Casino Anbieters im April erklärt, dass er nur den US-Teil des Geschäfts haben möchte und hat das britische und europäische Geschäft zum Verkauf gestellt. Voraussichtlich würde dies etwa 1,2 Milliarden Pfund einbringen. Caesars hat deutlich gemacht, dass es sich auf sein US-Geschäft und insbesondere auf das Wachstum bei den Sportwetten konzentrieren und mit William Hill rasch expandieren will.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht klar, ob Silver Point Capital ein größeres Geschäft anstrebt, um auch die britische sowie europäische Sparte von William Hill zu erwerben, hierzu gehört unter anderem auch das Mr Green Casino. Damit würden die Glazers nicht nur im Wettgeschäft mitmischen, sondern auch Automatenspiele und Live Casinos anbieten mit Roulette, Blackjack und Co. Ob es so weit kommt, ist nicht abzusehen, allerdings scheint mit dem Geschäft für alle Spielhallen von Caesars im Vereinigten Königreich und in Ägypten eine Einigung erzielt worden zu sein, gleichwohl die offizielle Bestätigung noch aussteht.

Die Strategie, Caesars Entertainment im Vereinigten Königreich profitabel zu machen, ist nicht klar, da viele der Standorte unterdurchschnittlich abschneiden und nur eine Handvoll in London Gewinne erwirtschaftet. Hierbei hat das Corona-Jahr zusätzlich Verluste beschert, die sich auf dem wettbewerbsintensiven Markt in Großbritannien nicht so schnell reinholen lassen. Eine Idee wäre, die verlustbringenden Standorte zu schließen oder zu verkaufen und den Rest zu behalten und nur noch die in London ansässigen Casinos zu behalten.

Derzeit ist der britische Zweig von Caesars Entertainment an folgenden Spielstätten in Großbritannien und Ägypten Betreiber: Manchester 235, Alea Glasgow, Playboy London, The Empire Casino, The Sportsman, Alea Nottingham, Rendezvous Brighton, Ramses Cairo, The Kings & Queens Cairo, Caesars Cairo und Emerald Resort in Afrika.

Tipico buhlt um europäische William Hill Anteile

Die deutsche Tipico Group ist in das Rennen um das europäische Geschäft von William Hill eingestiegen und gesellt sich damit zu Unternehmen wie Apollo Global Management und 888 Holdings. Sky News berichtete, dass die Tipico Group ein überzeugendes Angebot für das britische Filialnetzwerk von William Hill sowie für das nationale und internationale Online-Geschäft des traditionsreichen Buchmachers abgegeben hat. Tipico ist der größte deutsche Sportwettenanbieter und es gibt nicht gerade wenige Branchenkenner, die der Meinung sind, dass das Interesse des Unternehmens an William Hill eine logische Ergänzung des bestehenden Portfolios darstellt.

Das britische Traditionsunternehmen wurde in den 1930er-Jahren gegründet und gehört zu den ersten Wettanbietern auf der Welt. Der gleichnamige Gründer startete ursprünglich einen postalischen und telefonischen Wettdienst und fügte dem Geschäft in den 1960er-Jahren Wettshops hinzu. Derzeit betreibt das Unternehmen mehr als 1.400 Wettbüros im Vereinigten Königreich sowie Wettportale und Online Casinos auf dem heimischen Markt und in einer Handvoll regulierter europäischer Märkte.

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Bildquelle: arndtgruppe.com

Deutsche Bank führt Auktion durch

Es ist hinlänglich bekannt, dass Caesars die Geschäftsfelder von William Hill verkaufen möchte, die nicht im Zusammenhang mit dem Ausbau des US-Geschäfts des Buchmachers stehen. Der Fokus ist auf Sportwetten ausgelegt, die in den USA nach der Aufhebung eines langjährigen Verbots seit dem Jahr 2018 stark expandieren. Um die Abwicklung seriös voranzutreiben hat der US-Konzern die Deutsche Bank mit der Durchführung einer Auktion zum Verkauf beauftragt. Während es bei bekannt werden der Verkaufsabsichten noch um einen Betrag von etwa 1,2 Millionen Pfund ging so scheint sich durch das gestiegene Interesse und zunehmen mehr namhaften Bietern ein deutlich höherer Verkaufserlös abzuzeichnen.

Ohne dass ein offizieller Bieterwettstreit eingesetzt hat ist nur wenige Monate nach der Übernahme von William Hill der zu erwartende Erlös des Europageschäfts bereits auf rund 1,5 Milliarden Pfund gestiegen und könnte möglicherweise sogar noch mehr einbringen. Inwieweit Tipico da mithalten kann wird sich zeigen. Allerdings ist das Unternehmen mehrheitlich im Besitz des in London ansässigen Private-Equity-Unternehmens CVC Capital Partners, damit sollte der finanzielle Rahmen gegen sein. Ein Zusammenschluss von Tipico und William Hill mit CVC würde die beiden Unternehmen nach fast zwei Jahrzehnten wieder zusammenbringen.

Die Private Equity-Firma kaufte zusammen mit ihrem Partner Cinven den renommierten Buchmacher im Jahr 1999 für 825 Millionen Pfund. Im Jahr 2003, ein Jahr nach der erfolgreichen Börsennotierung in London, trennten sich die beiden Unternehmen von ihren Anteilen an dem Unternehmen. Durch die große europäische Präsenz von William Hill ist die Marke in Märkten wie Italien und Spanien stark vertreten. Für Tipico könnte sich diese Übernahme als außergewöhnliche Gelegenheit zum richtigen Zeitpunkt erweisen, da der neu regulierte deutsche Glücksspielmarkt neue Lizenzierungsmöglichkeiten für Sportwetten bietet. Mit der Übernahme würde der Anbieter in Europa zu einem der größten Glücksspielanbieter aufsteigen.

Der Wettanbieter und Live Online Casino Betreiber Entain zudem Marken wie Coral, Ladbrokes und auch BVB-Sponsor Bwin gehören, hat sich wohl aus dem Rennen um das William Hill Geschäft in Europa zurückgezogen. Gleiches gilt für Advent International, die Private Equity scheint kein verbindliches Angebot abzugeben.

CVC hat die Mehrheitsbeteiligung an Tipico im Frühjahr 2016 erworben

Der deutsche Betreiber Tipico ist unter anderem in Österreich, Kolumbien und Kroatien tätig. Im vergangenen Jahr expandierte das Unternehmen auch in die USA, wo es sich Verträge für den Betrieb in New Jersey und Colorado gesichert hat. Anfang dieser Woche gab Tipico einen Abschluss über 90 Millionen Dollar mit dem Eigentümer von USA Today, Gannett Co., bekannt. In diesem Kontext steigt der deutsche Wettanbieter zum exklusiven Partner für Sportwetten und iGaming Partner des Medienunternehmens auf und wird in einer Reihe lokaler Medien in den USA wie dem Indianapolis Star und The Oklahoman präsent sein.

Die Vereinbarung löst die Partnerschaft von Gannett mit dem MGM-Entain-Joint-Venture BetMGM ab, was bedeutet, dass das Medienunternehmen nun die Quoten von Tipico anstelle der von BetMGM anbieten wird. Im Rahmen der fünfjährigen Allianz wird Gannett die Quoten, Prognosen, Free-to-Play-Spiele und Wetttrends von Tipico in sein Netzwerk und seine mehr als 200 angeschlossenen Einrichtungen integrieren.

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