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Grünes Licht für Aristocrat Playtech Deal: Eddie Jordans JKO bestätigt Rückzug vom 3-Milliarden-Angebot für Playtech! (Bilder von JKO Play, Playtech und Aristocrat Leisure)

JKO Play Limited zieht sich aus dem Rennen um die Übernahme von Playtech zurück, das berichtet das Magazin Times aus Irland. Damit hat sich das Konsortium im Eddie Jordan offiziell aus dem Übernahmeverfahren zurückgezogen. Mit dieser Entscheidung ist der Weg für Aristocrat frei, nachdem der in Australien ansässige Hersteller von Spielautomaten im Oktober 2021 ein Angebot in Höhe von 2,7 Milliarden Pfund vorgelegt hatte. Eddie Jordan hat in Partnerschaft mit dem Glücksspielindustrie-Pionier Keith O’Loughlin Anfang des Monats eine Frist bis zum 26. Januar 2022 erhalten, um ein besseres Übernahmeangebot abzugeben und damit Aristocrat Leisure Limited zu überbieten. Hierfür wurden selbst weitere Investoren gehandelt wie der Vikrant Bhargava, der unter anderem durch Party Digital zum Milliardär aufgestiegen ist.

Ein Blick auf die Playtech Übernahme

Das 1999 gegründete Unternehmen Playtech entwickelt und vertreibt eine breite Palette von Online Casino Software, Spielen, Sportwetten und Dienstleistungen an einen sukzessiven größer werdenden Kundenstamm von rund 180 Lizenznehmern in gut 30 Ländern weltweit. Darunter große Namen wie bet365, betsson, 888casino und Entain. Es werden Partnerschaften mit Unternehmen wie Novomatic aus Österreich sowie auch FashionTV, Sony und Banijay Brands gepflegt. Allerdings hat das auf der Casino Isle of Man ansässige Unternehmen in letzter Zeit mit Rückschlägen zu kämpfen.

Die vollständigen Einnahmen für das gesamte Jahr 2020 sind im Vergleich zum Vorjahr um gut ein Viertel auf 901 Millionen Pfund zurückgegangen, da die Coronavirus-Situation einigen Geschäftszweigen heftig zugesetzt hat. Insbesondere bei Snaitech ist in Italien bei seinen stationären Wettgeschäften ein starker Umsatzrückgang zu verzeichnen. Einem Bericht der Zeitung The Irish Times zufolge hat mit der Bekanntgabe, dass JKO Play Limited vom ehemaligen Formel-1-Chef Eddie Jordan sich aus den Verhandlungen zurückzieht, auch der Aktienmarkt reagiert.

In der Folge sind am 21. Januar 2022 zur Marktöffnung die Playtech Aktien um etwa 14 % gefallen. Das wiederum dürfte die Großaktionäre aus Asien, die sich in den letzten Monaten deutlich über Marktwert Wertpapiere zugelegt haben, nicht gerade erfreuen. Allerdings ist hierbei immer noch offen, ob es eher um eine Positionierung geht, die Playtech Geschäftsbereiche im Fall einer Übernahme in Asien kaufen zu können. Immerhin betreibt der Provider unter anderem für Live Casinos auf den Philippinen ein modernes Studio.

Aristocrat hat sich bereits mehrfach zum Thema Online Sportwetten, Live Casino Spiele und RNG-Bereich geäußert und deutlich gemacht, dass eine Weiterführung in nicht staatlich regulierten Märkten ausgeschlossen ist. Damit ist fast ganz Asien eine Tabu-Zone, was wiederum Raum für Spekulationen lässt, dass ein Verkauf nach der Übernahme möglich ist. Vergleichbar ist dies mit dem William Hill Deal von Caesars Entertainment, die im Anschluss alles außerhalb der USA an 888 Holdings veräußert haben.

Asiatische Investoren immer noch ein Fragezeichen

Die Zeitung Irish Times veröffentlichte, dass das in London börsennotierte Unternehmen Playtech am 2. Februar eine Abstimmung unter den Anlegern abhalten wird. Dabei geht es um die Frage, ob das Unternehmen das Angebot von Aristocrat Leisure Limited annehmen soll, alle ausstehenden Aktien des Unternehmens zu einem Preis von 9,10 Dollar zu erwerben. Die Zeitung berichtet, dass für eine solche Vereinbarung eine Mehrheit von 75 % erforderlich ist, der britische Online-Casino-, Sportwetten-, Bingo- und Pokergigant aber sofort von Nettoschulden befreit würde, die sich auf schätzungsweise 909,5 Millionen Pfund (ca. 1,2 Milliarden Dollar) belaufen.

Nach Angaben der irischen Zeitung wurde der Erfolg des Gesamtangebots von Aristocrat Leisure Limited jedoch kürzlich in Zweifel gezogen, da ein Block asiatischer Investoren etwa 27,7 % der derzeitigen Playtech Anteile kontrolliert. Angeblich haben sich diese Investoren zu einem höheren Preis eingekauft, als der potenzielle Käufer aus Sydney zu zahlen bereit ist, und sind nun entschlossen, bei der geplanten Übernahme kein Geld zu verlieren.

JKO Play Limited drängt weiter auf den Glücksspielmarkt

Ein dauerhaftes Engagement ist das erklärte Ziel von Formel-1-Ikone Eddie Jordan. Der in Dublin geborene Jordan erklärte gegenüber der Irish Times, er habe „unermüdlich daran gearbeitet, ein Angebot zusammenzustellen, das für die Aktionäre von Playtech Wert schafft und ein aufregendes neues Kapitel für das Unternehmen aufschlägt“, sei aber letztlich nicht in der Lage gewesen, das bestehende Angebot von Aristocrat Leisure Limited zu übertreffen.

Nichtsdestotrotz erklärte der 73-Jährige, dass JKO Play Limited, das zuvor eine Unterstützungszusage des iGaming-Millionärs Vikrant Bhargava erhalten hatte, nun „weiterhin eine Reihe von Möglichkeiten im Glücksspielbereich und damit verbundenen Technologiesektor evaluieren“ werde, da diese „aufregende Wachstumsaussichten in einer Reihe von internationalen Märkten“ aufweisen.

Des Weiteren erklärte Eddie Jordan: „Ich war schon immer ein Händler, schon seit meiner Schulzeit, als ich mit Kastanien und Murmeln handelte. Ich bin jetzt über 70, aber ich kann nicht aufhören.“

Aristocrat hat bereits konkrete Pläne

Für den Fall, dass die Übernahme des Unternehmens erfolgreich verläuft, hat Aristocrat die Absicht geäußert, seine neue Abteilung Snaitech zu nutzen, um in Europa zu operieren und zu investieren. Gleichzeitig will Aristocrat seine Umsätze steigern, seine Kundenreichweite erweitern und eine wesentliche Größe im Online-Glücksspiel erreichen. Es wurde bereits angedeutet, dass das Geschäft im zweiten Quartal 2022 zum Abschluss kommen könnte.

Wir dürfen wohl damit rechnen, dass es bei einer Zusammenlegung der beiden Giganten in Europa vermehrt Angebote mit Aristocrat Online Slots geben dürfte. Insgesamt werden die Playtech Casinos an Exklusivität hinzugewinnen, da die Spielauswahl enorm an Qualität zulegen wird. Am Ende werden beide Parteien von Synergieeffekten profitieren, da zahlreiche Bereiche ähnliche Tätigkeitsfelder bedienen. Hinzukommt, das Aristocrat in terrestrischen Spielstätten stark vertreten ist und auch hier mit Playtech Tochter Snaitech in Europa Marktanteile erobern möchte.

Aktionäre stimmen im Februar 2022 ab

Aristocrat hat mittlerweile bestätigt, dass die behördlichen Genehmigungen für die Übernahme von Playtech „auf einem guten Weg“ sind, nachdem der Rivale JKO Play sein Angebot zurückgezogen hat. Nachdem Eddie Jordans Konsortium aus dem Rennen ist, hat Aristocrat die Gelegenheit genutzt, sein Übernahmeangebot neu zu formulieren. Als Reaktion auf den Rückzug von JKO Play veröffentlichte der Betreiber Aristocrat eine Erklärung, in der er sein empfohlenes Übernahmeangebot bekräftigte.

Aristocrat erinnerte die Playtech-Aktionäre daran, dass es nach dem Rückzug von JKO Play nun der einzige Bieter ist, und verweist darauf, dass es ein faires Angebot ist. Ebenso heißt es, dass die vom Playtech-Vorstand empfohlene Übernahme das einzige verbindliche Angebot von Aristocrat enthält. Trotz der beträchtlichen Zeit, die potenziellen Bietern eingeräumt wurde, um alternative Vorschläge zu unterbreiten, ist kein Gegenangebot zustandegekommen.

Aristocrat bestätigt außerdem, dass das behördliche Genehmigungsverfahren weiterhin gut läuft und dass es sich verpflichtet, die Übernahme so schnell wie möglich abzuschließen. Die Vorstände beider Unternehmen halten an dem Angebot vom 17. Oktober 2021 fest, wobei eine empfohlene Übernahme mit 6,80 Pfund pro Aktie bewertet wird. Im November bekundete JKO Play jedoch sein Interesse an einer Übernahme und deutete damit einen möglichen Bieterkrieg an.

Dazu kam es jedoch nicht und wird es auch nicht kommen, nachdem JKO sein Interesse zurückgezogen hat, obwohl berichtet wurde, dass Jordan die Finanzierung seines milliardenschweren Angebots durch den in Indien geborenen britischen Geschäftsmann Vikrant Bhargava gesichert hat. Abschließend räumte Aristocrat ein, dass es einige Aktionäre gibt, die sich mit ihrer Meinung zur empfohlenen Übernahme zurückhalten und forderte sie auf, für das Angebot zu stimmen.

Mittlerweile gibt es einen Stichtag: Aristocrat fordert alle Playtech-Aktionäre auf, bei der für den 2. Februar 2022 anberaumten Aktionärsversammlung für die empfohlene Übernahme zu stimmen. Es ist nicht zu erwarten, dass noch ein weiterer Interessent bis dahin öffentlich Interesse zeigt. Gleichwohl es schon seit Wochen Gerüchte gibt, dass Las Vegas Sands möglicherweise einsteigen könnte. Damit zu rechnen ist allerdings nicht mehr, denn der milliardenschwere Konzern aus Nevada hätte wohl längst ein formelles Angebot unterbreitet.

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