Caliente

Welche Rolle übernimmt Caliente in Übernahmegesprächen zwischen Playtech und TTB Partners? (Bild von Playtech)

Im Zuge der nach wie vor andauernden Gespräche über einen bevorstehenden Verkauf von Playtech an TTB Partners sind Informationen über eine potenzielle Übernahme von Caliente veröffentlicht worden. Das Join Venture Caliplay von Playtech und Caliente nimmt eine zunehmend wichtiger werdende Position innerhalb der Unternehmensgruppe ein. Zum einen ist der mexikanische Markt von massivem Wachstum geprägt und zum anderen ermöglicht diese Verbindung in Zukunft weitere Marktanteile in den USA zu erobern, wo Hispanoamerikaner einen noch viel größeren Umsatzanteil abdecken können. Mittlerweile hat Playtech einen separaten Ausschuss innerhalb des Vorstands gebildet, um das TTB Angebot zu prüfen, wo auch die Rolle von Caliente mit bewertet werden soll. In diesem Zusammenhang ist Playtech CEO Mor Weizer von allen Angelegenheiten, die mit dem potenziellen Verkauf zu tun haben, ausgeschlossen, da er sich bereits öffentlich für Investmentgruppe aus Asien positioniert hat.

Geschäfte mit Caliente bei Aristocrat Verhandlungen Thema

Immer mehr Details aus den Verhandlungen mit Playtech werden öffentlich und Aristocrat scheint hierbei schon seit Langem diverse Schritte von außen begleitet zu haben. Beispielsweise gehen die meisten Branchenvertreter mittlerweile davon aus, dass der Verkauf des Finanzdienstleisters Finalto von Playtech an das asiatische Gopher Investments, welches gleichzeitig einer der größten Aktionäre ist eine wesentliche Bedingung war, dass Aristocrat ein Übernahmepaket in Höhe von 2,7 Milliarden Pfund schnürt. Bei Caliente sieht das ein wenig anders aus, denn Live Casinos, Spielautomaten und Sportwetten, darauf zielt die neue Marktplatzierung des australischen Spielgeräteherstellers ebenfalls ab.

Playtech hat sich auch in diesem Bereich positioniert und will sich nachhaltig dem Online-Glücksspiel widmen und andere Beteiligungen weitgehend veräußern. Hierbei ist auch immer mal wieder von Snaitech die Rede, die Tochtergesellschaft ist in Italien ein Marktführer in Sachen Online Casinos und Sportwetten und das auch im stationären Bereich. Die bekannte Marke HappyBet betreibt das Unternehmen mittlerweile ebenfalls für Deutschland und Österreich. Auch wenn die Zahlen in der Corona-Epoche gelitten haben, Wachstum ist wieder Programm und dürfte bei einem potenziellen Verkauf den Preis beeinflussen.

Nach eigenen Angaben verdankt Playtech die erfreulichen Zahlen des vergangenen Jahres seiner zunehmenden Präsenz in Lateinamerika sowie dem Wachstum seiner Geschäftsbereiche B2B und Snaitech SpA und entwickelt und vertreibt Online Casino Software, Echtgeld Spiele und Serviceleistungen für den Glücksspielsektor. Das Unternehmen ist in den wichtigsten Wachstumsmärkten aktiv und hat in mehr als zwei Dutzend Ländern über 170 lizenzierte Geschäftspartner. Mit ungefähr 7.000 Mitarbeitern in 24 Ländern deckt Playtech mit seinen Produkten alle wichtigen Bereiche des Online-Glücksspiels ab, darunter Sportwetten, Bingo, Poker, Slots und gestreamte Live Casino Spiele.

Die Playtech Entwicklung hat die Corona-Pandemie überwinden können. Der Gesamtumsatz für das Jahr 2021 ist im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro gestiegen und der damit verbundene bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 25 Prozent auf etwa 317 Millionen Euro. Hält der Trend an, dann dürfte eine künftige Übernahme noch teurer werden.

Amerikanische Märkte im Fokus

Das aktuelle Vorhaben zielt darauf ab, das Caliplay Join Venture durch eine speziell dafür gegründete US-amerikanische Gesellschaft zu übernehmen. Vor diesem Hintergrund könnte Playtech seine Produkte viel schneller in den USA positionieren, wo sich immer mehr Bundesstaaten für die Freigabe von Online Casinos entscheiden. Derzeit bietet Playtech auch mit eigenen Live Casinos Studios neben den Automatenspielen und Sportwetten auch Live Roulette, Blackjack und andere Inhalte mit Croupier im Stream an. Damit würde das seit rund einem Jahrzehnt bestehende mexikanische Geschäft eine neue Wendung nehmen.

Kommt der Deal tatsächlich zustande, dann würde Caliplay von einer börsennotierten US-Zweckgesellschaft übernommen werden, wobei derzeit auch vorgesehen ist, dass das kombinierte Geschäft von SPAC und Caliplay einen langfristigen Vertriebsvertrag mit einem führenden Medienpartner abschließen würde. Auch wenn das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, klar dürfte sein, dann Playtech nicht grundlos weitere Übernahmegespräche inmitten der amerikanischen Wachstumsphase führt. Schließlich ist die USA (mit einigen neuen Live Casino Studios) neben der guten Entwicklung in Lateinamerika das heißeste Pflaster für Wachstum im regulierten Bereich.

Die Modalitäten sind längst noch nicht spruchreif, allerdings steht bereits fest, dass Playtech darauf aus ist, Casino Software und Dienstleistungen für Caliplay in Mexiko weiterhin bereitzustellen, schließlich haben diese sich als erfolgreich erwiesen. Darüber hinaus wäre es so weniger aufwendig, sein iGaming-Angebot auf die USA auszuweiten und entsprechend mit weiteren Zuwächsen zu rechnen ist. Die Entwicklungen rund um Caliente nehmen natürlich Einfluss auf den Vorstandsausschuss, der sich mit dem asiatischen Interessenten und Aktionär TTB Partners beschäftigt.

Playtech Vorsitzender Brian Mattingley (ehemals 888 Holdings) nimmt Bezug auf die laufenden Übernahmegespräche: „Die Gespräche mit TTB Partners dauern noch an, sodass es keine Gewissheit darüber geben kann, ob ein Angebot für das Unternehmen abgegeben wird oder zu welchen Bedingungen dies geschehen könnte.“

Playtech im Expansionsrausch

Die Daten im aktuellen Geschäftsbericht zeigen deutlich, dass Playtech vor allem in großem Maß von einer starken Online-Performance in ganz Amerika profitiert hat. Hält der Trend auch nach Corona an, dann sind in den kommenden Jahren 2 Milliarden Jahresumsatz realistisch. Mit 64 Prozent Wachstum von 2020 auf 2021 und über 100 Millionen Euro Umsatz steckt die Entwicklung noch in ihren Anfängen. Wie weiter oben aufgeführt, hat sich auch Snaitech erholt und konnte im B2C-Bereich mit Sportwetten und im italienischen Retail-Bereich weiter den Markt überflügeln.

Noch wichtiger für das Amerika-Geschäft: Nach eigenen Angaben verzeichnete Playtech ein exzellentes Wachstum für seine Tochtergesellschaften Caliente und Wplay in Mexiko sowie Kolumbien, während weiter nördlich eine erfolgreiche Umsetzung der US-Strategie in New Jersey, Pennsylvania, Michigan, Arizona und Mississippi Erfolge verzeichnen konnte. Einer der Eckpfeiler ist Snaitech, die Überlegung, diese Sparte zu verkaufen, würde sich wohl nicht gerade positiv auf die Geschäftszahlen auswirken, wenn wir langfristig denken.

Das Online-Geschäft von Sanitech wurde als ein Schlüsselbereich des Erfolgs im letzten Finanzbericht hervorgehoben. Mit einem Umsatz von 229,9 Millionen Euro, ein Anstieg von 45 Prozent im Jahr 2020, und einem bereinigten EBITDA von 135,3 Millionen Euro, bei einer Wachstumsrate von 54 Prozent ist die Gaming-Tochter in Europa der größte Wachstumsmotor. Die USA bilden für Playtech einen ebenso wichtigen Schwerpunkt für die Zukunft. Das Glücksspielunternehmen erklärte, dass es seine US-Präsenz im Jahr 2021 weiter ausgebaut hat, um eine nachhaltige Expansion in einem äußerst wichtigen Markt aufrechtzuerhalten, der eine bedeutende langfristige Chance für seine gesamte Produktpalette darstellt.

Playtech wird seine Investitionen in den US-Markt weiter erhöhen, um von der ungebrochen anhaltenden starken Entwicklungsphase mit potenziellen neuen Kunden und bestehenden Partnern aus anderen Märkten zu profitieren. Und hierbei nimmt Caliente eine wichtige Rolle ein, um in den USA und anderen Ländern in Nord- und Südamerika zu expandieren.

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